GEMEINSAME PRESSEMITTEILUNG DER IGS UND SPD

 

Im Dialog mit der SPD

Zu einem Gedankenaustausch trafen sich am 30. März Vertreter der „Islamischen Gemeinschaft der schiitischen Gemeinden Deutschlands“ (IGS) mit dem Vorsitzenden der SPD, Sigmar Gabriel. Hierzu erklären der stellvertretende Vorsitzende der IGS, Mohamer Amer und Vorstandsmitglied Dawood Nazirizadeh:

Der Dialog mit und das Wissen über den Islam ist für eine vielfältiger werdende Gesellschaft von großer Wichtigkeit. Unser gemeinsames Ziel ist es, dass jede und jeder in unserem Land ohne Angst verschieden sein kann. Egal ob er oder an was er glaubt. Dabei wissen wir, dass die Geschehnisse im Nahen und Mittleren Osten den Menschen in Deutschland Angst machen. Das gilt für Nichtmuslime wie Muslime gleichermaßen.

Auch bei uns ist der gewaltbereite Salafismus eine Gefahr für das gute und friedliche Miteinander. Deshalb gilt es, die Radikalisierung vor allem junger Muslime genauso zu verhindern, wie Stellvertreterkämpfe wegen schwerer Konflikte im Ausland nicht zuzulassen. Mohamer Amer betont für die IGS, dass es Schiiten auch aus religiösen Gründen verboten sei, gegen weltliche Gesetze zu verstoßen oder gar das Gewaltmonopol des Staates infrage zu stellen.

Sigmar Gabriel erteilt islamfeindlichen Ressentiments eine klare Absage. Es sei nicht akzeptabel, wenn etwa bei sogenannten Pegida-Demonstrationen der Islam für angebliche Missstände und Unzulänglichkeiten verantwortlich gemacht werde. Diesem gefährlichen Versuch, Angehörige einer ganzen Religionsgemeinschaft zu diskreditieren und zu diskriminieren, müsse mit aller Entschiedenheit entgegen getreten werden.

Die politische Ansprache und Repräsentanz der Muslime in Deutschland gelte es weiter zu verbessern. Der SPD-Vorsitzende würdigt in diesem Zusammenhang die Arbeit der IGS. Sie schaffe es, über 150 schiitischen Moschee-Gemeinden und Vereine unabhängig von ihrer nationalen Prägung unter einem Dach zu vereinen.

Islamischer Religionsunterricht in deutscher Sprache an staatlichen Schulen ist ein wichtiger Beitrag für die Integration in Deutschland. Mittlerweile gibt es in vielen Bundesländern entsprechende Lehrpläne, die in Zusammenarbeit von Schulbehörden mit Muslim-Vertretern erstellt wurden. Hierbei müsse sichergestellt sein, dass auch die Vertreterinnen und Vertreter der Schiiten in Deutschland angemessen beteiligt werden.

 

 

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