IGS gründet zusammen mit weiteren muslimischen Verbänden und Vereine die "Initiative Muslimischer Bestattungen" in Berlin

Berlin, 07.06.2023 - Die Islamische Gemeinschaft der schiitischen Gemeinden Deutschlands (IGS) und sieben weitere muslimische Verbände und Vereine in Berlin hatten bereits am 27.01.2023 die "Initiative Muslimischer Bestattungen" (InMuBe) in Berlin gegründet, um den steigenden Bedarf an muslimischen Bestattungen in der Stadt zu bewältigen. Im Konsens der Rechtschulen und unter Berücksichtigung der islamischen theologischen Rahmenbedingungen und Praxis der Muslime in Berlin wurde nun am 01.06.2023 Eckpunkte einer islamischen Bestattung im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben erarbeitet.

Die Eckpunkte einer islamischen Bestattung wurden im Rahmen der Initiative erarbeitet, um den Bedürfnissen und Wünschen der muslimischen Gemeinschaft in Berlin gerecht zu werden.

In den letzten Jahren ist die Anzahl der Musliminnen und Muslime, die in Berlin bestattet werden möchten, stark angestiegen. Während es vor einem Jahrzehnt durchschnittlich 100 Bestattungen pro Jahr waren, liegt diese Zahl heute bei mehr als 500 und steigt weiter an. Die "Initiative Muslimischer Bestattungen" repräsentiert aktuell über 80% der Berliner Moscheevereine und Gemeinden sowie die größten muslimischen Beerdigungseinrichtungen in der Stadt.

Die Gründung der Initiative zeigt, dass Muslime, die teilweise in zweiter und dritter Generation in Deutschland leben, Deutschland als ihre Heimat betrachten und sich aktiv in die Gesellschaft einbringen. In Berlin leben nach vorsichtigen Schätzungen mindestens 350.000 Muslime, was einem Bevölkerungsanteil von knapp 10 Prozent entspricht.
Die IGS und die beteiligten Verbände und Vereine sind dankbar für die Gnade Gottes, die Initiative Muslimischer Bestattungen ins Leben gerufen zu haben. Sie setzen damit ein starkes Signal für eine inklusive und respektvolle Bestattungskultur der Muslime in Berlin. Die Initiative strebt langfristig die Errichtung von Friedhöfe in muslimischer Trägerschaft in Berlin an und ist zuversichtlich, dass dieses Vorhaben im Einklang mit dem Friedhofsgesetz und den gesetzlichen Rahmenbedingungen umgesetzt werden kann.

Die Initiative Muslimischer Bestattungen erhält bereits Unterstützung von anderen religiösen Gemeinden sowie aus dem Abgeordnetenhaus, die das Vorhaben nach Kräften unterstützen.

Grabfelder

IGS kritisiert Bundestagesentscheidung: Schließung des Islamischen Zentrums Hamburg wäre ein Religionsverbot für Schiiten

Die Islamische Gemeinschaft der schiitischen Gemeinden Deutschlands e.V. (IGS) zur Bundestagesentscheidung, die Schließung des Islamischen Zentrums Hamburg (IZH) durch die Regierung prüfen zu lassen

Berlin / Hamburg 14. November 2022 – Die Islamische Gemeinschaft der schiitischen Gemeinden Deutschlands e.V. (IGS) sieht die Freiheit der Religionsausübung für in Deutschland lebende Schiiten bedroht. Hintergrund ist die Entscheidung des Deutschen Bundestages, eine Schließung des Islamischen Zentrums Hamburg (IZH) prüfen zu lassen. IGS-Vorstandsvorsitzender Seyed Mohammad Ale Hosseini: „Ein Verbot des IZH ginge in die Richtung eines Religionsverbots und würde vielen hier lebenden Schiiten die Ausübung ihres Grundrechts auf freie Religionsausübung massiv erschweren. Dafür gibt es keine Grundlage.“

Die IGS ist der Dachverband der Schiiten in Deutschland und vertritt über 150 Gemeinden und Moscheen, darunter auch das Islamischen Zentrum Hamburg (IZH). Die Abstimmung im Bundestag war auf Antrag der Ampelfraktionen erfolgt. Begründet wurde er mit dem Vorwurf, das IZH sei eine Drehscheibe der Operationen des iranischen Regimes in Deutschland.

„Die Forderung nach einer Schließung des IZH und damit der geistigen Heimat aller Schiiten in Deutschland ist unbegründet“, so Ale Hosseini. „Überdies besteht nur ein kleiner Teil der hier lebenden Schiiten aus Iranern. Wer vor dem Hintergrund der Ereignisse im Iran deshalb eine Schließung des IZH fordert, betreibt reine Symbolpolitik, die Gläubige für etwas in Haftung nimmt, für das sie keinerlei Verantwortung tragen.“

Ale Hosseini weiter: „Vor neun Monaten, kurz vor dem Beginn des Ramadans, wurden in Deutschland bereits zwei der zehn größten schiitischen Gotteshäuser geschlossen. Damit beraubten die Behörden tausenden in Deutschland lebenden Schiiten ihrer Gebetsräume. Sie müssen sich seitdem in privaten Räumlichkeiten treffen und für religiöse Veranstaltungen Orte anmieten. Über 60 schiitische Gemeinden haben ihre Sorge über die Schließung der Gotteshäuser in der Bochumer Erklärung vom 2. April 2022 zum Ausdruck gebracht.“

Vor dem Hintergrund der aktuellen politischen Ereignisse im Iran gerieten zunehmend die in Deutschland lebenden Schiiten ins Visier von Politikern. Ale Hosseini: „Für uns als Dachverband ist die iranische Politik nicht relevant. Wir als in Deutschland lebende Schiiten aus unterschiedlichen ethnischen Hintergründen können nicht nachvollziehen, dass sich unsere Religionsgemeinschaften in Deutschland für politische Entwicklungen im Ausland rechtfertigen und dafür herhalten müssen. Das müssen andere Religionsgemeinschaften auch nicht. Unsere Mitglieder sind Moscheen und Gemeinden, die ausschließlich religiöse Belange adressieren. Wie wir es in unserer Satzung auch festgeschrieben haben, stehen wir zum Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland.“

„In ihrem Antrag gehen die Ampelfraktionen von vorneherein davon aus, dass das IZH eine Drehscheibe der Operationen des iranischen Regimes in Deutschland sei“, so Ale Hosseini weiter. „Diese Annahme beruht auf den strittigen Berichten des Hamburger Verfassungsschutzes, die mehrere zweifelhafte Behauptungen, Annahmen und Aussagen enthalten. Diese Berichte werden derzeit von einem Hamburger Gericht geprüft. Es wäre besser, wenn die Ampelfraktionen und auch andere Politiker das Urteil des Hamburger Gerichtes in dem seit 9.12.2020 laufenden Verfahren abwarteten, anstatt sie sich ungeprüft zu eigen zu machen.“

Das IZH selbst hat vor zwei Jahren durch die Klage gegen den Hamburger Verfassungsschutz eine Prüfung der Anschuldigungen auf den Weg gebracht. Ale Hosseini: „Die bisher nicht unabhängig überprüften Vorwürfe haben bis heute zu einer massiven Diskriminierung aller schiitischen Gemeinden auf Bundesebene geführt. Dem IZH liegt sehr an einer baldigen gerichtlichen Klärung. Dieser durch eine politische Intervention zuvorzukommen, wäre eine Vorverurteilung.“

„Mit Sorge blicken wir deshalb auch auf die Situation der Muslime in Hamburg“, sagt der IGS-Vorsitzende. „Die Forderungen der Hamburger SPD und Grünen gegenüber der Schura Hamburg, das IZH auszuschließen, verursachen einen Riss innerhalb der Muslime. Dieser Riss schmerzt viele Gläubige. Das Vorgehen der Behörden und Politiker nehmen sie als Angriff auf ihren Glauben wahr. Für viele Muslime stellt sich damit die Frage nach Sinn und Nutzen des Staatsvertrages, der ja gerade ihren gelebten Glauben zu einem festen Bestandteil des religiösen Lebens in Hamburg stärken will.“

In der Präambel des Staatsvertrages wird das Ziel formuliert, „die Freiheit der Religionsausübung der Bürgerinnen und Bürger islamischen Glaubens als Teil einer pluralen und weltoffenen Gesellschaft zu bestätigen und zu bekräftigen“. Genau das Gegenteil sei jetzt eingetreten, so Ale Hosseini. „Die Regierung in Hamburg sollte den Dialog mit jungen Muslimen im Hamburg suchen und genau hinhören. Das Gefühl der Diskriminierung ist hier bei vielen weit fortgeschritten. Die Stimmen jener, die als Nächstes die Schließung weiterer Moscheen anderer Partner der Staatsverträge fordern, werden durch die aktuelle Haltung der rot-grünen Regierung in Hamburg gestärkt und immer lauter.“

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Vorsitzender der schiitischen Gemeinden Deutschlands (IGS) kritisiert Grünen-Chef Nouripour: Billige Stimmungsmache und toxische Rhetorik

Die Islamische Gemeinschaft der schiitischen Gemeinden Deutschlands (IGS) nimmt Stellung zu der Aktuellen Stunde des Bundestages, den Äußerungen des Grünen-Politikers Omid Nouripour und den jüngsten Anschlägen auf das Islamische Zentrum Hamburg (IZH):

Die Islamische Gemeinschaft der schiitischen Gemeinden Deutschlands (IGS) ist der Dachverband der Schiiten in Deutschland. "Wir vertreten über 150 Gemeinden und Moscheen, darunter auch das Islamischen Zentrum Hamburg (IZH). Wir sind ein religiöser muslimischer Dachverband. Unsere Mitglieder sind Moscheen und Gemeinden, die ausschließlich religiöse Belange adressieren. Wie wir es in unserer Satzung auch festgeschrieben haben, stehen wir zum Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland.

"Der Tod von Frau Amini ist sehr tragisch. Dass junge Frauen wie Frau Amini in der Öffentlichkeit angehalten und hinsichtlich ihrer äußeren Erscheinung angesprochen werden und Zwang ausgeübt wird, bestimmte Kleidungsformen einzuhalten, ist aus islamischer Sicht ein Zwang, der eindeutig verboten ist und mit unserem Verständnis der Religionsfreiheit nicht zu vereinbaren. Für viele ist dieser Eingriff in die Privatsphäre erniedrigend und entwürdigend. Das ist nachvollziehbar. Solche Eingriffe sind unter keinen Umständen zu tolerieren. Alle Menschen haben ein Recht auf ein Leben in Freiheit, Würde und individuelle Entfaltung. Die Kritik an der sogenannten Sittenpolizei, ist daher auch für uns als IGS nachvollziehbar."

"Für uns als Dachverband ist die iranische Politik nicht relevant. Wir als in Deutschland lebenden Schiiten, aus unterschiedlichen ethnischen Hintergründen, können nicht nachvollziehen, dass sich unsere Religionsgemeinschaften in Deutschland für politische Themen und Entwicklungen im Ausland rechtfertigen und herhalten müssen. Das müssen andere Religionsgemeinschaften auch nicht. Ich kann jedoch persönlich die Sympathien für die Forderungen der Frauen im Iran nachvollziehen. Jeder Mensch hat das Recht, seinen Unmut kundzutun und für seine Rechte einzustehen. Gewalt darf aber nie Mittel der politischen Auseinandersetzung sein", sagt Mohammad Ale Hosseini, Vorsitzender der Islamischen Gemeinschaft der schiitischen Gemeinden Deutschlands.

Die IGS sieht die Debatten in der Aktuellen Stunde im Bundestag und Forderung des Grünen-Politikers Omid Nouripour, dem "Treiben des IZHs ein Ende" zu bereiten und ihnen "das Handwerk zu legen" mit Sorge und Kritik.

Die Aussagen des Grünen-Politikers Omid Nouripour gegenüber über unserem Mitglied IZH gehen über die strittigen Behauptungen des Verfassungsschutzes hinaus, ohne dass erkennbar wäre, worauf sie überhaupt beruhen. "Dass ein deutscher Spitzenpolitiker sich dazu versteigt, sogar über die höchst strittigen "Anhaltspunkte" des Verfassungsschutzes hinaus unser Mitglied zu verleumden, indem er Spionage unterstellt, ist befremdlich. Wir fordern Herrn Nouripour auf, die Grundlage für diesen Vorwurf zu benennen, damit darüber sachlich diskutiert werden kann. Billige Stimmungsmache und toxische Rhetorik ohne Nennung von Fakten sowie Verleumdungen, die seit Jahrzenten vom Verfassungsschutz verbreitet werden, liefern die Grundlage für Angriffe und Anschläge auf unsere Gemeinden. Sie sind deshalb unverantwortlich und gefährlich für friedlich praktizierende Gläubige der schiitischen Gemeinden in Deutschland."

In den letzten Monaten gab es mehrere Angriffe auf die schiitische Gemeinde in Hamburg. Vor einem Monat wurde vor der Moschee der Koran verbrannt und Gemeindemitglieder bedroht.

Diese Welle der Gewalt gegen unsere Gemeinde in Hamburg kulminierte am vergangenen Sonntag in einem perfiden Farbanschlag, bei der eine unbekannte Person in die Moschee eindrang und mit Farbe die Wände, Bücher und Gemälde von Gelehrten bespritzte. Leider wurde dabei auch ein 71jähriger Angestellten der Moschee schwer verletzt, der sich nun im Krankenhaus befindet. "Solche Anschläge sind nicht dazu geeignet, eine sachliche Auseinandersetzung zu führen. Gewalt darf nie Mittel der Auseinandersetzung sein. Wir weisen diese Art von Gewalt gegen unsere Gemeinde aufs Schärfste zurück und sind um die Sicherheit der Gemeindemitglieder sehr besorgt. Unsere Mitgliedsgemeinde in Hamburg ist eine rein religiöse Gemeinschaft", so Ale Hosseini.

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IGS plädiert für die Einheit der muslimischen Gemeinschaft und gegen Spaltungsversuche durch Kinofilme angeblicher Vertreter der Schiiten

Die Diskussionen um die Veröffentlichung des in England produzierten Films „Lady of Heaven“, der die vermeintlichen Umstände des Martyriums von Fatima (a.) darstellt, der Tochter des heiligen Propheten (s.), ist auch in Deutschland angekommen – selbst wenn nicht mit jenem Zwist unter Muslimen, den er wohlkalkuliert in England erzeugt hat. Wie schon vor seiner Premiere vorhergesagt, sorgte der Film in England für Aufwiegelung, Hetze und Spalterei zwischen Muslimen – angefacht durch kleinste Gruppen von Extremisten verschiedener Lager, die sich orchestriert die Bälle der Empörung zuspielten, auf Kosten der muslimischen Allgemeinheit.

„Als muslimisch-schiitischer Dachverband und Teil der muslimischen Familie Deutschlands ist für uns jegliche Hetze und Schmähung gegenüber anderen islamischen Rechts- und Denkschulen scharf zurückzuweisen, gemäß der Linie der großen schiitischen Lehrautoritäten und dem koranischen Prinzip der Barmherzigkeit jener untereinander, die mit Muhammad (s.) sind“, sagt Mohammad Ale Hosseini, Vorsitzender der Islamischen Gemeinschaft der schiitischen Gemeinden Deutschlands.

Angesichts der gewaltigen Herausforderungen, vor denen Muslime weltweit stehen, weist die IGS auf die Bedeutung der Führung durch die schiitischen Lehrautoritäten hin, die in der Epoche der Abwesenheit des Imams der Zeit (a.) uns vor Irrwegen bewahren sollen. In diesem Zusammenhang ist die Stellungnahme diesem Film seitens des Vertreters von Ayatullah Sistani in Europa und Mitglied des Gelehrtenrates der IGS von maßgeblicher Bedeutung. 

Seine Exzellenz Seyed Morteza Keshmiri verdeutlichte dabei unmissverständlich, dass die Beleidigung und Schmähung der Frauen des heiligen Propheten unter keinen Umständen zu dulden ist: „Wir verurteilen als Schiiten diesen und jeden anderen Film, welcher die Heiligtümer der Muslime beleidigt, und lehnen diese ab. Die Macher dieses Filmes sind nicht die Repräsentanten der Schiiten. Dubiose und zwielichtige Investoren und Produzenten des Filmes sind die Urheber dieser beleidigenden Botschaft, keineswegs Vertreter der Schiiten. (...) Die überwältigende Mehrheit der schiitischen Geistlichen sowie alle Maradscha (Rechtsgelehrten) haben hierzu die gemeinsame Ansicht, dass jede Art von Zwietracht innerhalb der muslimischen Umma abzulehnen und zu verurteilen ist.“

Ale Hosseini unterstützt diese wichtige Klarstellung durch die schiitische Geistlichkeit: „Die Liebe zum heiligen Propheten (s.) und seiner Tochter, der Herrin Fatima (a.), der Frieden und Segen Allahs sei mit ihr, füllt die Herzen eines jeden Muslims, unabhängig von seiner Rechts- und Denkschule. Gerade die Person von Fatima (a.) als vorbildhafter Mensch, erhabene Tochter, Ehefrau und Mutter nach dem Maßstab des heiligen Korans muss für gemeinsame Kooperation und Annäherung der deutschen Muslime, auch in der Zusammenarbeit zwischen den muslimischen Dachverbänden, programmatisch in den Fokus gerückt werden. Wir danken Seyed Keshmiri als Vertreter von Ayatullah Sistani und Mitglied des IGS-Gelehrtenrats für seine klare Botschaft zur Stärkung der Einheit der Muslime und explizite Ablehnung irreleitender Botschaften, die Vertreter der Filmproduzenten auch bei uns in Deutschland zu etablieren versuchen. Dies wird aber mit der Erlaubnis Gottes an der Wachsamkeit und am Bewusstsein der Muslime im Land scheitern.“

Berlin, 25. Juni 2022

IGS verurteilt die feigen Terroranschläge im heiligen Fastenmonat Ramadan in Afghanistan

23.04.2022, Berlin - Die Islamische Gemeinschaft der schiitischen Gemeinden Deutschlands (IGS) verurteilt die jüngsten Bombenanschläge in Afghanistan im heiligen Fastenmonat Ramadan. “Es nicht in Worte zu fassen, wie abscheulich diese Terroranschläge sind. Die Terroristen nutzen die im heiligen Fastenmonat überfüllten Moscheen für ihre Grausamkeiten. Ihr Hauptziel sind fastende Muslime”, so der stellvertretende Vorsitzende der IGS.


Am gestrigen Tag forderte ein Bombenanschlag auf eine Moschee in der nordafghanischen Stadt Mazar-e-Sharif auf die schiitische Hazara-Gemeinschaft in Afghanistan das Leben von mindestens 31 Gläubigen und verletzte mehr als 80 weitere. Die IS-Terroristen, die von den USA zum Sturz von Assad ausgebildet, unterstützt und eingesetzt wurden, übernahmen laut einer Erklärung auf dem Telegram-Kanal der Gruppe die Verantwortung für die feigen Angriffe. Am Dienstag töteten zwei Explosionen vor einer Schule in einem Viertel der Hazara-Gemeinde in Kabul mindestens sechs Menschen und verletzten mehr als zwei Dutzend weitere.


Die Hazara-Gemeinschaft ist die ärmste der ethnischen Gruppen des Landes und macht über 20 % der afghanischen Bevölkerung aus. Ihre Mitglieder waren in der Vergangenheit Ziel mehrerer großangelegter Entführungen und Morde in ganz Afghanistan.
Unsere Gebete sind mit den Verstorbenen und Verwundeten, unser Mitgefühl bei den Familienangehörigen und den Hinterbliebenen sowie unseren afghanischen Geschwistern hier in Deutschland. Entsetzt stellen wir fest, dass Angriffe auf schiitische Gotteshäuser zunehmen.


So groß der Schmerz ist, müssen wir dennoch wachsam sein und nicht ermüden darauf hinzuweisen, dass dies kein Bruderkrieg zwischen Schiiten und Sunniten ist. Derartige Angriffe dienen dem Ziel “teile und herrsche” und tragen oft die Handschrift des Imperialismus, der von Deutschland nicht mitgetragen werden sollte.

Islamische Gemeinschaft der schiitischen Gemeinden Deutschlands

Kondolenzbotschaft zum Ableben von Groß-Ayatullah Alavi Gorgani

Im Namen des Erhabenen
Teaser Alavi


Wir sind von Gott und wir kehren zu Ihm zurück. (Heiliger Quran, 2:156)

Wir betrauern das Ableben von Groß-Ayatullah Seyed Mohammad Ali Alavi Gorgani, des herausragenden, revolutionären Großgelehrten und schiitische Lehrautorität der Rechtsschule der Ahlulbayt (a.), der am 15. März 2022 zu seinem Schöpfer zurückgekehrt ist.

Wir kondolieren dem Fürst der Zeit, Imam Mahdi (Möge Gott sein Erscheinen beschleunigen), Imam Chamenei, den hohen schiitischen Lehrautoritäten, dem Seminar der schiitischen Theologie von Qom, seinen Anhängern und Schülern sowie der ganzen islamischen Umma zum Verlust dieser großartigen Stütze des Islam und erbitten vom Schöpfer die Erhöhung seines Ranges.

Islamische Gemeinschaft der schiitischen Gemeinden Deutschlands (IGS) e.V.

 

Seyed Mohammad Ale Hosseini                                       
- Vorstandsvorsitzender -

15. März 2022, Berlin

Terroranschlag während des Freitagsgebets in einer Moschee in Pakistan

Im Namen des Erhabenen

05.03.2022, Berlin – Bei einem Bombenanschlag während des Freitagsgebets in einer Moschee in der Stadt Peschawar, im Nordwesten Pakistans, sind bisher mindestens 60 Menschen getötet und mehr als 200 verletzt worden. Weitere Verletzte schweben in Lebensgefahr.

Mohammad Ale Hosseini, Vorsitzender der Islamischen Gemeinschaft der schiitischen Gemeinden Deutschlands (IGS), bekundete dazu: 

„Unsere Gebete sind mit den Verstorbenen, unser Mitgefühl bei den Familienangehörigen und den Hinterbliebenen sowie unseren pakistanischen Geschwistern hier in Deutschland. Entsetzt stellen wir fest, dass Angriffe auf schiitische Gotteshäuser zunehmen. Und immer wieder reklamiert die Terrormiliz des sogenannten Islamischen Staats (IS) die Anschläge für sich. 

So groß der Schmerz ist, müssen wir dennoch wachsam sein und nicht ermüden darauf hinzuweisen, dass dies kein Bruderkrieg zwischen Schiiten und Sunniten ist. Es ist und bleibt der Terror von gottlosen Terroristen gegen die Menschheit und Menschlichkeit. Die Hauptverantwortlichen sind diejenigen, die diese Gruppen einst mit Steuergeldern von Bürgern westlicher Länder im Namen der „Freiheit“ und „Demokratie“ für ihre Zwecke finanziert, ausgebildet und bewaffnet haben. Dieser Terror ist die bittere Frucht einer unheiligen Allianz, die uns weltweit noch Jahrzehnte lang schmerzlich und tödlich treffen wird. 

Die göttliche Tradition lehrt uns aber, dass wir als freie Menschen gemeinsam und vereint jede Form von Gewalt, Terror und Unterdrückung aufhalten können. Vor allem die Anhänger der abrahamitischen Religionen müssen sich in diesen Zeiten in den Traditionen der Propheten als Leuchttürme und Wegweiser zu Tugenden und Ethik wieder neu finden und dies auch vorleben. Es ist leider im Namen Gottes viel Vertrauen verspielt worden, das nun mühselig wieder korrigiert werden muss. Die Zeit rennt. Die Menschlichkeit stirbt langsam aus. Krieg ist Krieg. Terror bleibt Terror. Egal in welchem Land und mit welcher Absicht. Wir sind nicht in Perfektion und Vollendung geschaffen worden, um zu zerstören, sondern um zu erhalten.

Wir sind deutsche Muslime in all unserer gesamten Vielfalt. Wir müssen auf Basis der göttlichen Offenbarung noch enger zusammenrücken und gemeinsam Handlungsfähigkeit zeigen, wenn es um die Angelegenheiten der deutschen Muslime geht, deren Rechte und Pflichten, wie aller anderen Bürger auch, in unserem Grundgesetz definiert sind. Wir müssen aber auch als deutsche Muslime für unsere Gesellschaft und vor allem für alle unterdrückten Menschen eine Stimme und Unterstützung sein. Auch über die Grenzen unseres Landes hinaus. Und hier müssen wir auch als deutsche Muslime sowohl gesellschaftlich als auch politisch für eine gerechte und friedliche Zukunft Kritik ausüben und für unsere Meinung streiten. Nichts darf uns von unserer Verantwortung vor Gott und von dem Erlangen seiner Zufriedenheit abhalten. Das ist eine wichtige Herausforderung und Prüfung für uns alle, die wir miteinander meistern werden. Möge unser Schöpfer seine schützende Hand über die Moscheen sowie die Synagogen und Kirchen und alle anderen Gotteshäuser in unserem Land halten. Amin.“

Islamische Gemeinschaft der schiitischen Gemeinden Deutschlands

Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus

Im Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus, den ermordeten Jüdinnen und Juden, bete ich für Ihre Seelen und denke an in ihren zerreißenden Schmerz und das Leid, dem sie ausgesetzt waren. Unschuldige Kinder, Frauen und Männer denen das Recht auf Leben, Wirken und das Zusammensein als Menschen, Bürger, Familien und Gemeinschaft verwehrt wurde – nur weil sie aus Sicht der Machthaber anders waren und nicht gleichwertig.

Wie kann ein Menschen die Bilder des Grauens, des Abartigen und des Unmenschlichen im Todesstaub der Konzentrationslager sehen und sich nicht die Frage stellen, was getan werden muss, damit sich so etwas nie wiederholt? Nicht hier bei uns in Deutschland, aber auch nicht anderswo. Und umso wichtiger wird dabei die Frage, wie es überhaupt soweit kommen konnte? Welche menschlichen und gesellschaftlichen Mechanismen versagt haben müssen, dass dieser Schandfleck die Menschheitsgeschichte befleckt hat. Wir müssen uns Erinnern um aus der Geschichte zu lernen.

In unserem Land darf es nie wieder Platz für Hass geben – kein Platz für gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit in all seinen Facetten. Wir dürfen einander nicht ausgrenzen, nicht mit dem Finger auf den anderen zeigen und nicht vorverurteilen, sondern einander als Menschheitsfamilie annehmen, weil wir alle irgendwie doch anders sind und doch Geschöpfe des Einen.

In diesen Stunden bete ich für Frieden und Gerechtigkeit für alle Verfolgten, Entrechteten und unterdrückten Kinder Gottes, für die wir aus den Lehren des Holocaust lernen und gemeinsam noch etwas tun können, bevor uns wieder nur Bedauern und ein ewiges Schuldgefühl bleibt. 

Wir müssen uns Erinnern. Einander ermahnen. Aus Fehlern lernen.

Mohammad Ale Hosseini

Vorsitzender der IGS

Besuch des IGS-Vorstandes beim Vertreter der hohen schiitischen Lehrautoritäten und Vorsitzenden des Gelehrtenrates

Besuch des IGS-Vorstandes beim Vertreter der hohen schiitischen Lehrautoritäten und Vorsitzenden des Gelehrtenrates

14.11.2021 – Anlässlich des Geburtstages von Imam Hassan Al-Askari (a.) besuchte der Vorstand des Dachverbandes der schiitischen Gemeinden, die Islamische Gemeinschaft der schiitischen Gemeinden Deutschlands e.V. (IGS), am vergangenen Sonntag die Vertretung der hohen schiitischen Lehrautoritäten Hudschat-ul-Islam Prof. Mofatteh sowie weitere Mitglieder des Gelehrtenrates im Islamischen Zentrum Hamburg. 

In seiner Rede an den neuen Vorstand betonte Prof. Mofatteh: „Gesegnet durch den Willen des Schöpfers, verfolgen Sie ein heiliges Ziel. Sie bringen sich mit allen Ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln für dieses Ziel ein, opfern Ihre Kraft und Zeit. Dieses heilige Ziel und die großen Anstrengungen auf dem Wege Allahs werden, so Gott will, mit Basirat (Einsicht in Wahrheit und Falschheit) und Tadbir (Beschreitung des geeigneten Lösungsweges) große Früchte tragen und ein wertvoller Vorrat für Ihr Jenseits sein.“

Der Vorsitzende der IGS, Seyed Mohammad Ale Hosseini, bedankte sich bei seiner Exzellenz als Vertreter der hohen schiitischen Lehrautoritäten für seine Unterstützung und sein Vertrauen: „Wir sehen uns in der Tradition von Imam Ali (Friede sei mit ihm). Dies bedeutet für uns, dass wir danach streben, hier in Deutschland ein Segen für unsere Gemeinschaft, unsere Mitmenschen und unsere Gesellschaft zu sein. Wir sind uns bewusst, dass der Erfolg dieser Entwicklung in der Zeit der Abwesenheit des erwarteten Erlösers von unserer Verbindung mit den ehrenwerten Maradscha (hohe schiitischen Lehrautoritäten als Vorbilder der Nachahmung) abhängt. Sie sind unser Bindeglied und Wegweiser zu einem Islam der Vernunft, Gerechtigkeit und Spiritualität. Umso dankbarer sind wir, dass wir einen engen und konstruktiven Austausch mit der Vertretung dieser großen Maradscha in Deutschland haben dürfen und seine Unterstützung bei unserer Arbeit erfahren.“ 

Ale Hosseini fügte hinzu: „Die Bedeutung des Islamischen Zentrums Hamburg (IZH) für das Leben der Muslime in Deutschland, für Sunniten und Schiiten gleichermaßen, ist nicht zu verkennen. Als Gründungsmitglied des Zentralrats der Muslime (ZMD), der Schura Hamburg und der IGS spielt das IZH als spirituelle Heimat der Muslime in Deutschland und Europa eine tragende Rolle.
Im Rahmen der veränderten gesellschaftlichen und politischen Entwicklungen weltweit haben sich auch die Lebensumstände der Muslime in Deutschland und Europa verändert. Es bedarf einer Neubewertung der Situation sowie neuer Ideen und Ansätze, die eine Teilhabe der deutschen Muslime, vor allem der muslimischen Jugend, fördern und fordern. Wir brauchen hierfür neue Austausch- und Dialogplattformen, an denen auch die Anwesenheit und Beteiligung der Vertretung der islamischen Lehrautoritäten von großer Bedeutung ist. Aber auch die Fragen nach Wegen und Lösungen für eine bessere Vernetzung und Stärkung der muslimischen Gemeinden, Fragen der Finanzierung von Bildungseinrichtungen und Projektförderungen sowie die Professionalisierung von Gemeinden und Dachverbände müssen diskutiert und neu gedacht werden. Bereits jetzt gibt es ein großes Potenzial, das leider aufgrund der mangelnden Vernetzung nicht genutzt wird. Hierfür ist die Einheit und die Annäherungen der muslimischen Dachverbände in Deutschland notwendig. Unser Maßstab für die Zusammenarbeit und den Zusammenhalt als deutsche Muslime ist das Wort Gottes und der Rahmen hierfür das Grundgesetz. Weder die Ethnien noch die Rechtsschulen und vor allem nicht die Einschätzungen von Muslime ablehnenden Sicherheitsorganen dürfen hierbei eine Rolle spielen. Diese und weitere Themen möchten wir in regelmäßigen Gesprächsrunden, auch mit externen Gästen, diskutieren und evaluieren – so Gott will.“

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Terrorschlag während des Freitagsgebets in Afghanistan mit mehr als 100 Toten und hunderten Verletzten

Im Namen des Erhabenen

09.10.2021, Berlin - Bei einem Terroranschlag während des Freitagsgebets in der Provinz Kundus inAfghanistan sind mehr als 100 Menschen getötet worden. Weitere Verletzte schweben in Lebensgefahr.


„Unsere Gebete sind mit den Verstorbenen. Unser Mitgefühl bei den Familienangehörigen und den Hinterbliebenen sowie unseren leidgeplagten afghanischen Geschwistern, die immer wieder miterleben müssen, wie ihre Liebsten vor ihren Augen viel Leid ertragen müssen. Unschuldige Menschen während der Gebete zu töten, gehört zu den größtmöglichen Abweichungen von Gottes Geboten“, so Mohammad Ale Hosseini, Vorsitzenderder Islamischen Gemeinschaft der schiitischen Gemeinden Deutschlands (IGS).


„Wer denkt, dass dies ein Bruderkrieg zwischen den islamischen Rechtsschulen sei, irrt gewaltig. Es ist der Krieg von gottlosen Terroristen gegen die Menschheit und Menschlichkeit, Terroristen, die bedauerlicherweise in den letzten Jahrzehnten in Afghanistan von westlichen Geheimdiensten zunächst aufgebaut und unterstützt wurden und nun offenbar unkontrolliert und bestialisch wüten. Es zeugt von einer inakzeptablen Doppelmoral, wenn Terroranschläge gegen westliche Interessen anders bewertet werden als Terroranschläge, die antiwestlich orientierte Staaten destabilisieren“, so Ale Hosseini.


Islamische Gemeinschaft der schiitischen Gemeinden Deutschlands

Panzerfaust im Hof einer islamischen Gemeinde in Berlin

Im Namen des Erhabenen

 

Panzerfaust im Hof einer islamischen Gemeinde in Berlin

23.09.2021, Berlin

Heute gegen 14 Uhr hat die islamischen Gemeinde „Moschee Markaz Rasulallah“ in Berlin-Spandau eine Panzerfaust-Granate in ihrem Vorhof entdeckt. Die Polizei sei nach Angaben des Vorsitzenden der Gemeinde sofort informiert worden, sei aber trotz zweimaligen Anrufs erst nach über eineinhalb Stunden am Tatort eingetroffen – samt Kampfmittelräumungsdienst.

Die Islamische Gemeinschaft der schiitischen Gemeinden Deutschlands (IGS) fordert den Schutz der Muslime und muslimischen Einrichtungen im Land sowie eine deutliche Verurteilung dieser bedrohlichen Handlungen. Diese Tat geschieht ca. zwei Monate nach den Farbattacken auf eine weitere Moschee in Hamburg durch vermummte Vandalen. Im letzteren Fall ermittelt der Staatsschutz seit Wochen – ohne Ergebnis.

Der IGS Vorstandsvorsitzender Mohammad Ale Hosseini erklärte hierzu: „Es ist einfach unfassbar: eine Panzerfaust auf dem Moscheegelände, am helllichten Tag im Herzen von Berlin. Wir sind um die Sicherheit unserer Gemeindemitglieder besorgt und fordern die Sicherheitsbehörden auf, sofortige Ermittlungen einzuleiten und die Verantwortlichen mit allen Mittel des Rechtsstaates zur Verantwortung zu ziehen. Dieser Vorfall und die Hintergründe müssen ermittelt, aufgearbeitet und eine Wiederholung um jeden Preis ausgeschlossen werden. Auch muss an dieser Stelle deutlich der Umgang der Sicherheitsorgane mit den schiitischen Gemeinden kritisiert werden, der in den letzten Jahren zu einer Stigmatisierung und Kriminalisierung der schiitischen Gemeinden und der Muslime allgemein in Deutschland geführt hat.“

Islamische Gemeinschaft der schiitischen Gemeinden Deutschlands

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IGS verurteilt die Schändung der Imam Ali Moschee

PRESSEMITTEILUNG
I m  N a m e n  d e s  E r h a b e n e n
 
IGS verurteilt die Schändung der Imam Ali Moschee
26.07.2021, Berlin
 Teaser Schaendung IZH
Die Islamische Gemeinschaft der schiitischen Gemeinden in Deutschland (IGS) verurteilt den nächtlichen Hausfriedensbruch und die Sachbeschädigung mit Sprühfarben am IslamischenZentrum Hamburg (IZH) aufs Schärfste. Zum ersten Mal seit der Gründung vor 60 Jahren schmierten vermummte Unbekannte politisch motivierte Hetze auf die Wände des Gotteshauses und filmten sich dabei. Diese Tat stellt eine Schändung der Imam Ali Moschee dar und ist ein schwerer antimuslimischer Vorfall.
Die Dreistigkeit der Täter ist schockierend und besorgniserregend und offensichtlich eine Folge der antiislamischen Propaganda bestimmter Medien, Politiker der CDU und AFD in Hamburg und auf Bundesebene: „Dies ist die Konsequenz aus der Propaganda der als neuerlich dargestellten „Erkenntnisse“ des Landesverfassungsschutzes und ihren Veröffentlichung, die jegliche Objektivität einer neutralen Staatsinstitution gegen das IZHmit Fußen tritt“, so der stellvertretender Vorsitzender der IGS.
„Das ist das Ergebnis von mehr als drei Jahrzehnten tendenziöser Berichterstattung und Propaganda gegen das IZH und andere schiitische Gemeinden. Im heiligen Fastenmonat Ramadan werden unsere Moscheen von Polizisten gestürmt und geschändet, einige Gemeinden ohne tatsächliche Beweise geschlossen und heute sind es politisch motivierte Anschläge von Separatisten und Terrornetzwerken, die unsere Gotteshäuser angreifen, waserwartet uns morgen?“ weiter.
Deshalb ist es von großer Bedeutung, dass die Verwendung von Sprache deeskalierend erfolgt, insbesondere von Seiten der politischen Akteure. Daneben ist in einer demokratischen Gesellschaft und in einem Rechtsstaat die Aufklärung von Straftaten von großer Bedeutung für den gesellschaftlichen Frieden.
Daher sollte der Staat wirksam gegen die Täter ermitteln, aufklären und nach vorliegenden Ergebnissen die Hintergründe öffentlich machen sowie wirkliche, strukturelle und personelle Konsequenzen ziehen. Die Täter und ihre Hintermänner aus Institutionen und Organisationen müssen mit allen rechtsstaatlichen Mitteln für ihre Taten zur Rechenschaft gezogen werden.
Wir müssen aus diesen Taten Lehren ziehen und gleichzeitig verhindern, dass eine Kultur des Verdrängens oder der Verharmlosung entsteht. Gleichzeitig rufen wir zum Dialog auf Basis von Vernunft und Gerechtigkeit auf.
Islamische Gemeinschaft der schiitischen Gemeinden Deutschlands

Attentaten in Afghanistan

Im Namen des Erhabenen

 

Pressemitteilung der IGS zum Attentaten in Afghanistan

kabul

15.05.2021, Berlin – Am Samstag (8. Mai) detonierte im Westen Kabuls eine Bombe in einer schiitischen Mädchenschule. Die schrecklichen Bilder der mehr als sechzig Leichname und über hundert Verletzten reihen sich ein in eine Serie der Gewalt gegen schiitische Schüler in Afghanistan. Erst wenige Tage zuvor hatten zwei weitere Schulen mehrere Todesopfer nach Bombenattentaten zu beklagen.

Die abscheuliche Grausamkeit dieser gezielten Kindermorde führt uns abermals unsere eigene Verantwortung als Deutsche vor Augen. Zu den Attentaten hat sich niemand bekannt und alle regionalen Akteure, sogar die Taliban, haben die Morde scharf verurteilt, aber der größte Faktor für die Unsicherheit der Afghanen liegt nicht in Afghanistan.

Es ist das „westliche Imperium“ mit seinem angeblichen Engagement für Demokratie und zivilen Aufbau und gegen Terrorismus, darunter auch der bewaffnete NATO-Einsatz der Bundeswehr, das die Region seit Jahrzehnten in andauerndem Chaos hält und der Infiltration mit zerstörerischen Ideologien aus dem Ausland, vor allem durch den US-Verbündeten Saudi-Arabien, Vorschub leistet. Am 25. März 2021 wurde der Bundeswehreinsatz in Afghanistan abermals vom Bundestag verlängert, mit nur sieben Gegenstimmen aus den Regierungsfraktionen.

Die Rolle der laut Grundgesetz § 87a reinen Verteidigungsarmee Deutschlands manifestiert sich im 21. Jahrhundert endgültig als weltweiter Erfüllungsgehilfe amerikanischer Hegemonie – mit unsäglichem Leid für die einheimische Bevölkerung, insbesondere in Afghanistan, für welches die deutsche Regierung eine gewichtige Mitverantwortung trägt.

Wir fordern daher den Abzug sämtlicher deutscher Streitkräfte aus dem Ausland, die Einstellung jeglicher militärischer Kooperation mit den USA, insbesondere auf deutschem Boden, und wirksame Reparationsleistungen an die geschädigten Völker.

Solange dies nicht geschieht, sind Beileidsbekundungen und Verurteilungen deutscher Regierungsvertreter nach Terroranschlägen auf die einheimische Zivilbevölkerung nichts als der geheuchelte und verachtenswürdige Ausdruck von Mitgefühl und Betroffenheit, der die Opfer der deutschen Politik im Ausland verhöhnt.

Nie wieder Apartheid: Die Vertreibung und Besetzung Palästinas muss ein Ende haben

Im Namen des Erhabenen

 

Nie wieder Apartheid: Die Vertreibung und Besetzung Palästinas muss ein Ende haben

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12.05.2021, Berlin – Die Islamische Gemeinschaft der schiitischen Gemeinden in Deutschland (IGS) ruft alle Bürger, insbesondere die Gläubigen und freien Menschen, dazu auf, ihre Stimme gegenüber dem Terror in Palästina zu erheben. Menschenleben und Menschenrechte sind Grundwerte und dürfen nicht abhängig von politischen Interessen missbraucht werden. Es darf nicht sein, dass es einer Gruppe von Menschen erlaubt wird zu vertreiben, zu besetzen, zu plündern und zu morden, während anderen nicht nur das Recht auf Selbstverteidigung versagt wird, sondern sie meisterhaft medial orchestriert als Täter dargestellt und geächtet werden.

„Nichtjuden“ sollen aus ihren eigenen Häusern mit Gewalt vertrieben werden, damit zionistische Siedler illegal ihre Häuser besetzen. Während des Gemeinschaftsgebets wurden gläubige Muslime in Palästina von zionistischen Soldaten attackiert. Andere Muslime, die im drittwichtigsten islamischen Heiligtum, der Al-Aqsa-Moschee, beteten und Zuflucht suchten, wurden rücksichtslos erniedrigt und angegriffen. Stunden später bombardierte die zionistische Armee Zivilisten im Gazastreifen. In den sozialen Medien sind erschreckende und herzzerreißende Bilder und Videos von den Geschehnissen zu sehen.

Die Mehrheit der Bundesregierung als auch ein Großteil der Medien erwecken den Eindruck, als wären die Proteste der Palästinenser grundlos und sie die eigentlichen Aggressoren. Unabhängige Berichterstattungen vor Ort zeigen jedoch über soziale Medien eine schockierend andere Realität.

Unsere Hoffnung und unser Appell richten sich an das Herz und den Verstand unserer Mitbürger: Auch wir werden von den zukünftigen Generationen über unsere Entscheidungen zur Rechenschaft gezogen. Wir Deutschen sind vor allem durch unsere Geschichte in der Verantwortung, Rassismus und Apartheid entschieden abzulehnen.

Pressemitteilung zur Gesetzesänderung der Bundesregierung zum Erscheinungsbild von Beamtinnen und Beamten

Im Namen des Erhabenen

 

Pressemitteilung zur Gesetzesänderung der Bundesregierung zum Erscheinungsbild von Beamtinnen und Beamten

11.05.2021, BerlinKopftuchverbot durch die Hintertür?

Die Islamische Gemeinschaft der schiitischen Gemeinden in Deutschland (IGS) unterstützt die Forderung und Pressemitteilung des Koordinationsrates der Muslime (KRM) vom 05./06. Mai 2021 und teilt die tiefe und ernüchternde Enttäuschung über die Vorgehensweise der Bundesregierung zum Gesetzesentwurf über das „Erscheinungsbild von Beamtinnen und Beamten“.

„Leider ist dies ein deutliches und destruktives Signal an die muslimische Bevölkerung, deren Rechte und Sorgen nicht beachtet und sogar gänzlich ignoriert worden sind. Vor allem hätte man die Einwände im Hinblick auf die Diskriminierung von muslimischen Mädchen und Frauen, die unter dem Vorwand der ‘Neutralität‘ durch dieses Gesetz unmittelbar weiteren rassistischen und sexistischen Diskriminierung ausgesetzt sind, ernsthaft und gewissenhaft prüfen müssen. Das Vertrauen in unseren Rechtsstaat wird dadurch erheblich geschwächt. Beunruhigend, dass Frauen in Deutschland Heute noch so um Ihre Rechte auf Selbstbestimmung Kämpfen müssen“, so der Vorsitzende der IGS, Mohammad Ale Hosseini.

„Unabhängig von der Religionszugehörigkeit, leisten wir als Frauen für unsere Gesellschaft einen großen Dienst. Dafür erwarten wir keine Sonderbehandlung. Aber die Reduzierung der muslimischen Frauen auf ein Stück Stoff ist ein rückständiges Denken, das schon längst überholt ist. Die Realität ist, dass unser vielfältiges Deutschland schon längst mehr kann und will, nur scheint dies bei der Politik noch nicht angekommen zu sein“, sagt Gülsah Acik, Vorstandsmitglied der IGS.

Muslimische Frauen, ob mit oder ohne Kopftuch, sehen sich aufgrund Ihrer religiösen Werte an den Dienst für ihre Gesellschaft und Mitmenschen verpflichtet. Aufrichtigkeit, Ehrlichkeit, Gewissenhaftigkeit, Mitgefühl und Nächstenliebe sind nicht Werte, die mit oder durch die Bekleidung erlangt oder abgelegt werden können.

Mit diesem Entwurf verdeutlicht die aktuelle Bundesregierung erneut wie unerwünscht praktizierende Muslima eigentlich sind und wo die Grenzen der Religionsfreiheit in unserem Land aufhören, nämlich dort wo die Ausübung der religiösen Praxis Sichtbarkeit erlangt. Heute bei den praktizierenden Muslimen, Morgen bei praktizierenden Juden, Sikhs und weiteren Religionen. Das verbriefte Recht auf ungestörte Religionsausübung ist damit nicht mehr gegeben. Die sichtbare Islamfeindlichkeit, die bisher dem Anschein nach auf eine bestimmte Gruppe begrenzt wurde, nimmt nun eine neue und beängstigende Dimension an, die das friedliche Zusammenleben und den Geist der Gleichberechtigung, als Ur-Wert der Demokratie langsam, aber sicher erstickt.

Die Ausgrenzung und Stigmatisierung einer religiösen Minderheit gab es schon mal in der Geschichte unseres Landes. Wir sind als ein Volk dazu aufgerufen, diese Entwicklungen zu sehen und immer wieder daran zu erinnern: wehret den Anfängen, auf dass es Morgen kein böses Erwachen gibt.

Pressemitteilung der IGS zum Urteil des Amtsgerichts St. Georg gegen das Kopftuchverbot in einem Fitnessstudio

Im Namen des Erhabenen

Pressemitteilung der IGS zum Urteil des Amtsgerichts St. Georg gegen das Kopftuchverbot in einem Fitnessstudio

Mit Urteil vom 2. März 2021 hat das Amtsgericht St. Georg ein klares Zeichen gegen Islamfeindlichkeit und Rassismus gesetzt. Es sprach einer Muslimin 1.000 Euro Schadensersatz zu, die aufgrund ihres Kopftuchs keinen Zutritt zu einem Fitnessstudio erhalten hatte. Der Richter wies die haltlose Behauptung des Fitnessstudios ab, das Kopftuch sei ein Sicherheitsrisiko, und sah in dem Verhalten des Fitnessstudiobetreibers eine unrechtmäßige Diskriminierung.Teaser proKopftuch

„Wir begrüßen das Urteil des Gerichts: Es schiebt dem antimuslimischen Rassismus einen klaren Riegel vor und stärkt das durch unsere Verfassung garantierte Grundrecht der Musliminnen auf freie Religionsausübung in Deutschland“, betont Mohammad Ale Hosseini, Vorsitzender der IGS.

Dies ist leider kein Einzelfall, in dem eine Muslimin aufgrund ihres Kopftuches diskriminiert wurde. Etliche Fälle von Diskriminierungen gegen Musliminnen sind bereits durch die Presse gegangen und die Dunkelziffer ist nochmal weitaus höher.

„Umso erfreulicher ist es, dass ein deutsches Gericht ein solch positives und richtiges Zeichen gegen Islamfeindlichkeit und Diskriminierung gesetzt hat“, so Ale Hosseini weiter. „Wir dürfen nicht zulassen, dass Vorurteile, Hetze und Hass, bedingt durch Missinterpretationen und Instrumentalisierung des Islams, vorwiegend aus sicherheitspolitischen Interessen, den friedlichen und respektvollen Umgang in der Gesellschaft in Gefahr bringen. Es ist unser tagtägliches Engagement im Dialog und Gespräch, die Ängste und Sorgen unserer Mitbürger zu hören und zu verstehen und zugleich ihre Unkenntnis und vorhandenen Missverständnisse über den Islam und die Muslime aufzuklären. Aber wenn wir, und da beziehe ich die Bundesregierung bewusst mit ein, an einem Strang gegen Islamfeindlichkeit in Deutschland ziehen, dann sehe ich einer friedlichen Zukunft und vereinten Gesellschaft entgegen.“

Download der Pressemitteilung!

EuGH-Gutachten erlaubt Arbeitgebern, Muslimas das Kopftuch am Arbeitsplatz zu verbieten

Im Namen des Erhabenen

 

EuGH-Gutachten erlaubt Arbeitgebern, Muslimas das Kopftuch am Arbeitsplatz zu verbietenTeaser website

08.03.2021, Berlin – Der Generalanwalt des Europäischen Gerichtshofs hat am 28. Februar 2021 in seinem Schlussantrag zu den Klagen zweier muslimischer Frauen, die von ihren Arbeitgebern die Anweisung erhalten hatten, ihr Kopftuch am Arbeitsplatz abzulegen, durch ein Gutachten feststellen lassen, dass ein Verbot von „großflächigen religiösen Symbolen“ seitens des privaten Arbeitgebers keine Diskriminierung und keine Verletzung der allgemeinen Menschenrechte darstellen würde. Private Arbeitgeber wären insbesondere nicht gezwungen, pauschal alle religiösen Symbole zu erlauben oder zu verbieten, sondern sie könnten alleinig ein Verbot dieser großflächigen Symbole aussprechen, also des muslimischen Kopftuchs.

Als Begründung führt der Generalanwalt das Recht des privaten Arbeitgebers an, seinen Kunden ein Bild der Neutralität vermitteln zu können, um wirtschaftlichen Nachteilen zu entgehen.

Damit leistet dieser Schlussantrag der weiteren Diskriminierung der Muslimas im Beruf Vorschub und schließt sich der gesellschafts-politischen Strömung an, eine bestimmte Religion von der Religionsfreiheit und Toleranz abzuschneiden sowie Muslimas aus Wirtschaft und Gesellschaft zu drängen.

Die IGS verurteilt diesen Schlussantrag und das islamfeindliche Gutachten, welches im Namen der Neutralität und unternehmerischen Freiheit die Millionen Muslimas in der Europäischen Union von der freien Religionsausübung ausschließt. Wir fordern den EuGH auf, in seinem Urteil, entgegen allen Erwartungen, nicht diesem Gutachten zu folgen.

Eine ausführliche juristische Stellungnahme der IGS findet sich hier: LINK

Islamische Gemeinschaft der schiitischen Gemeinden Deutschlands (IGS) e.V.

 Berlin, 08.03.2021

http://igs-deutschland.org/images/download/presse/210308_Juristische-Stellungnahme_EuGH-Gutachten_Kopftuch.pdf

IGS verurteilt die feigen Anschläge in Bagdad

IGS verurteilt die feigen Anschläge in Bagdad
 
Im Namen des Erhabenen
 
22.01.2021, Berlin – Die Islamische Gemeinschaft der schiitischen Gemeinden in Deutschland (IGS) verurteilt den Anschlag vom gestrigen Tag im Zentrum der irakischen Hauptstadt Bagdad, der bisher das Leben von 32 Menschen gekostet und mehr als 110 verletzte und verwundete hinterlassen hat. „Dies ist ein zutiefst schockierender und feiger Anschlag auf die leidgeplagte irakische Bevölkerung. Dieser Terror muss aufhören. Es ist kein Geheimnis, dass sowohl einige westlichen Geheimdienste als auch korrupte selbsternannte „islamische“ Länder dafür verantwortlich sind, dass diese Terroristen immer noch in Westasien ihr Unwesen treiben. Ohne finanzielle, logistische, nachrichtendienstliche und militärische Unterstützung wären sie schon längst von der Bildfläche verschwunden“, so der Vorsitzende der IGS, Mohammad Ale Hosseini.
 
„Wir müssen uns die Frage stellen, was wir als Deutsche gegen diesen Terror unternehmen können. Dazu gehört es unter anderem die Bundesregierung und die EU aufzufordern ernsthafte Maßnahmen zur Sanktionierung und Ahndung der Unterstützer dieser Terrornetzwerke und Gruppierungen zu ergreifen. Der von der Bundesregierung verlängerte und verschärfte Rüstungsexportstopp in einigen Ländern bis Ende 2021 geht zwar in die richtige Richtung, müsste aber dann konsequenterweise auch die damit verbundenen Zulieferungen für europäische Kooperationsprojekte betreffen. Denn wer dabei unterstützt Waffen in die Region zu pumpen, ist für das Sterben der Menschen dort ebenfalls mitverantwortlich“, fügt Ale Hosseini hinzu.
„Alle demokratischen Kräfte müssen sich zudem dafür einsetzen, dass dem Wunsch des irakischen Volkes entsprechend unerwünschte ausländische Truppen das Land unverzüglich verlassen, wie es das irakische Parlament beschlossen hat.“
 
Den verletzten wünschen wir eine baldige Genesung und Heilung, den Hinterbliebenen Geduld und Kraft für die Bewältigung dieser Prüfung, der irakischen Bevölkerung Frieden und Einheit und den Verstorbenen Gottes Gnade und Barmherzigkeit und die Annahme Ihrer Seelen als Märtyrer.
Islamische Gemeinschaft der schiitischen Gemeinden Deutschlands (IGS) e.V.
 
Berlin, 22.01.2021

Kondolenzbotschaft zum Ableben von Ayatullah Misbah Yazdi

Im Namen des Erhabenen

Wir sind von Gott und wir kehren zu Ihm zurück. (Heiliger Quran, 2:156)

Wir betrauern das Ableben von Ayatullah Misbah Yazdi, des herausragenden, revolutionären Großgelehrten der Rechtsschule der Ahlulbayt (a.), der am 1. Januar 2021 zu seinem Schöpfer zurückgekehrt ist.

Ayatullah Yazdi zeichnete sich durch zahlreiche Verdienste in der islamischen Theologie aus, sowohl in ihrer Wissenschaft und Lehre als auch in ihrer Umsetzung in Staat und Gesellschaft, deren höchsten Gremien er in der Islamischen Republik Iran angehörte. Selbst ein Schüler der profiliertesten Großgelehrten seiner Jugend, prägen heute seine epochalen Bücher für Forscher und Laien und seine vielen herausragenden Schüler Generationen muslimischer Vordenker in aller Welt.

Mit seiner von Liebe erfüllten Frömmigkeit und Gottesehrfurcht, die sich prominenterweise in seiner uneingeschränkten lebenslangen Unterstützung Imam Chomeinis und Imam Chameneis manifestierten, setzte er Maßstäbe für Verantwortliche der islamischen Welt.

Wir kondolieren dem Fürst der Zeit, Imam Mahdi (Möge Gott sein Erscheinen beschleunigen), Imam Chamenei, den hohen schiitischen Lehrautoritäten und der ganzen islamischen Umma zum Verlust dieser großartigen Stütze des Islam.

Islamische Gemeinschaft der schiitischen Gemeinden Deutschlands (IGS) e.V.

Seyed Mohammad Ale Hosseini
- Vorstandsvorsitzender -

5. Januar 2021, Berlin

Imam Chamenei Yazdi

Der Prophet Mohammad- ein Vorbild der Menschlichkeit

Im Namen Gottes, des Allerbarmers, des Barmherzigen

Der Prophet Mohammad- ein Vorbild der Menschlichkeit

Mohammad rasul

Anlässlich des Geburtstages des Propheten Mohammad (Friede sei mit ihm) und der Woche der Einheit möchte ich allen Muslimen auf der Welt gratulieren. Im islamischen Verständnis ist Prophet Mohammad (F.s.m.i.) der Gesandte der Menschlichkeit, er ist gesendet zur positiven Entwicklung des Menschen und des Aufblühens der Menschlichkeit sowie zur Bekämpfung jeglicher Art von unmenschlichen Hässlichkeiten und Gewalttaten. Der Ehrwürdige Qur`an beschreibt den Propheten als ein Vorbild für die Menschheit. Ein Vorbild für die Überzeugung, den Charakter, den Geist, das Denken und das Handeln. Sein Verhältnis zu den Menschen wird im Qur`an derart dargestellt, dass jede Last, jede Bürde und jeder Schmerz der Menschen ihm Leid und Schmerzen bereiten. Wie eine heilige Persönlichkeit bemüht er sich stets, die Sorgen und das Leid der Menschen zu beseitigen- er ist um die Menschen mehr besorgt als sie selbst. Umso schmerzlicher und unverantwortlicher ist es, wenn die einen unter Berufung auf seinen Namen und seine Überzeugung und den Islam Gewalt und Verbrechen an unschuldige Menschen ausüben und die anderen diesen von Milliarden Menschen weltweit als Persönlichkeit und Vorbild hoch geachteten Propheten verunglimpfen und verhöhnen. Beide Handlungsweisen sind inakzeptabel und sind auf das Schärfste zu verurteilen.

Auch die Familie des Propheten setzte seinen Weg der Menschlichkeit, Liebe und Weisheit fort, wir feiern diese Tage ebenso den Geburtstag des 6. Imam der Schiiten (Dscha’far as-Sādiq), der die dscha’faritische Rechtschule der Schia gründete.

Ich wünsche allen Menschen auf dieser Welt Gesundheit und Frieden und dass Menschlichkeit, Liebe und Barmherzigkeit weltweit stärker im Lebensalltag Beachtung finden.

Mit herzlichen Grüßen

Sheikh Mahmood Khalilzadeh

- Vorstandsvorsitzender der IGS -

Pressemitteilung: Polizeieinsatz in schiitische Moscheen und Zentren im Monat Ramadan


Im Namen Gottes, des Gnädigen, des Barmherzigen

Pressemitteilung als PDF hier zum Download

Wallpaper Polizeieinsatz in Moscheen

02.05.2020, Berlin – Der Monat Ramadan bedeutet für die Muslime in aller Welt eine Zeit des Friedens, der inneren Einkehr, der gegenseitigen Fürsorge, des Miteinanders und des Gesprächs mit Gott. Seit Jahren haben die Muslime und ihre Gemeinden insbesondere in dieser Zeit auch intensive freundschaftliche Begegnungen mit anderen Religionsgemeinschaften und Vertretern der Politik und zivilen Gesellschaft, die zum besseren gegenseitigen Verständnis und vielen Freundschaften auf unterschiedlichen Ebenen der Gesellschaft beigetragen haben. Gerade in diesem Jahr wurde diese Gesellschaft übergreifende freundschaftliche Verbundenheit in der gemeinsam praktizierten Verantwortung in der Corona-Krise deutlich, sowohl in den Gesprächen mit dem Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat (BMI), in denen auch den Moscheen für ihre Bereitschaft zu den freiwilligen vorsorglichen Sicherheitsmaßnahmen gedankt wurde, als auch in der besonderen religiösen Gastfreundschaft, die seitens der Bischöfe der Evangelischen Landeskirche (EKBO) und des Erzbistums Berlin verdeutlicht wird: Sie laden kleinere Religionsgemeinschaften ein, die nicht über die räumlichen Möglichkeiten verfügen, unter Einhaltung der strikten Hygiene- und Abstandsregeln Gottesdienste feiern zu können, Räume der Kirche zu nutzen.

In dieser Zeit der Freundschaft und des Zusammenhalts und insbesondere für die Muslime der Zeit des sich Bemühens auf dem Wege Gottes und der Realisierung der Nächstenliebe müssen wir mit Bestürzung und Trauer feststellen, dass zur sogenannten Durchsetzung des Verbotes der Hisbollah durch den Innenminister Herrn Seehofer, besonders martialische und öffentlichkeitswirksame Mittel eingesetzt wurden, insbesondere in Berlin dringen Polizeikräfte mit kugelsicheren Westen, Sturmhauben und Maschinengewehren bewaffnet mit unverhältnismäßiger Brutalität und Missachtung jeglicher religiöser Rücksichtnahme zu früher Morgenstunde in geschlossene Moscheen ein, Familien mit Frauen und Kindern werden ohne Beachtung der im Islam besonderen privaten Sphäre aus dem Schlaf gerissen und verschreckt und in den Moscheeräumen auf den Boden geworfene Korane, Unordnung und verdreckte Böden hinterlassen. Und weshalb? Ein Polizeisprecher in Berlin sagte dazu (Original aus einer Videoaufnahme): „Bei den Durchsuchungen heute hier im Berlin-Neukölln geht`s darum, einen Zusammenhang zwischen den durchsuchten Objekten und der verbotenen Vereinigung Hisbollah festzustellen“.

Die Moscheen sind sakrale Räume mit einer Aura der Ruhe, der Spiritualität und dem Zwiegespräch zwischen Gott und Mensch, so wie es auch die Gotteshäuser anderer Religionsgemeinschaften sind.

Es ist in keiner Weise und für keine Religionsgemeinschaft akzeptabel, dass diese Ruhe und Spiritualität auf diese Art und Weise wie am 30.04.2020 geschehen, gestört wird.
Wir fordern die Verantwortlichen auf, bei jeglichem Einsatz der Polizeikräfte darauf zu achten, dass diese Aura der sakralen Räume der Religionsgemeinschaften nicht verletzt wird. Die Erfahrungen zeigen, dass dies auch realisierbar ist.
Dieser offensichtliche Aktionismus auf Kosten der Muslime wird vielleicht kurzfristig für einige aus der Politik, der Medienwelt und Kreisen der selbsternannten Islamexperten vordergründig Erfolg versprechen, wir als schiitische Muslime werden aber weiterhin für unsere Ideale in Verantwortung vor Gott und den Menschen eintreten. Das Leben eines jeden Menschen und die von Gott gegebene Menschenwürde zu pflegen und zu bewahren zählt zu den höchsten Werten, um die wir uns in Frieden und Gerechtigkeit, mit Ausdauer und stetem Gedenken an Gott bemühen werden.

Als Dachverband der schiitischen Muslime in Deutschland werden wir alle rechtlichen Möglichkeiten in Betracht ziehen und unsere Mitglieder die notwendige Unterstützung gewähren.

Wir wünschen allen eine friedvolle Zeit bei bester Gesundheit, und für unsere muslimischen Geschwister weiterhin viel Erfolg bei ihren religiösen Aktivitäten und einen gesegneten Ramadan.

Der Vorstand
Islamische Gemeinschaft der schiitischen Gemeinden Deutschlands (IGS)

Grußbotschaft zum 15. Shaban

GRUßBOTSCHAFT ZUM 15. Shaban
von Mahmood Khalilzadeh (Vorsitzender der Islamischen Gemeinschaft der schiitischen Gemeinden Deutschlands)

Frankfurt am Main, 7. April 2020

Mahdi

Im Namen Gottes

Die menschliche Gesellschaft bildet eine unzertrennliche Kette, die seit ihrem Anbeginn bis zu Ihrem Ende miteinander verbunden ist. Eine Gesellschaft, dessen heutiges Verständnis zum einen von Erfahrungen aus der Vergangenheit und zum anderen von präzisen Beobachtungen sowie von der zukünftigen Ausrichtung abhängt. Solch eine Gesellschaft wird in Hinblick auf die Vergangenheit ihre Lehren ziehen und mit einem optimistischen Ausblick von künftigen Ereignissen profitieren.

Im Gegensatz zu jenen, die hoffnungslos klingen und die Zukunft der Menschheit in vollständiger Verdorbenheit und Dunkelheit sehen, wird der Mensch tief in seiner Natur das Licht der Hoffnung erblicken, welches die schöne Botschaft einer sicheren und gerechten Zukunft durch die exzellenten menschlichen Tugenden zur Erscheinung bringt. Diese natürliche Hoffnung ist ein Beweis für die instinktive Begabung und die von innen her kommende Sehnsucht der Menschheit zur Erreichung einer internationalen Gesellschaft, in der jeder ohne jegliche Grenzen und künstlichen Differenzen die Gerechtigkeit und Befreiung von jedweder Art der Tyrannei sowie ein reines und glückseliges Leben mit Gleichberechtigung, Brüderlichkeit und Frieden erleben wird.

Die Verwirklichung dieser fantastischen Gesellschaft bildet die strahlende Zukunft, welche die göttlichen Religionen angekündigt haben und der letzte Prophet der Barmherzigkeit und Tugend, seine Exzellenz Mohammed der Sohn von Abdullah (Friede sei mit Ihm) dieses Ereignis mit den klaren Worten einer „mahdavitischen“ Gesellschaft geschildert hat. Obwohl die Hoffnung der Menschheit und das Versprechen der Propheten eines Tages sich durch den göttlichen Willen verwirklichen lassen, bedeutet es nicht, dass sich jeder Einzelne und die Gesellschaft ihrer Verantwortung hinsichtlich Selbstverbesserung für die notwendige Vorbereitung dieser positiven Zukunft entziehen können.

Die geistige und psychische Reinigung von moralischen und praktischen Krankheiten - die den menschlichen und göttlichen Status des Menschen bedrohen - sowie die Selbsterziehung basierend auf den menschlichen Tugenden und den Lehren der göttlichen Propheten bilden die individuelle Mission der Menschen zur Verwirklichung einer solch strahlenden Gesellschaft. Ebenso befindet sich die kollektive menschliche Gesellschaft auf dem Pfad der Verwirklichung erhabener menschlicher Ideale, wie z.B. die Entwicklung von Wissenschaft und Bewusstsein, die Optimierung der globalen Gesundheit, die Förderung und Unterstützung einer grundlegenden Gerechtigkeit und Gleichberechtigung als auch die Ablehnung aller Antiwerte wie Armut, Korruption, Diskriminierung und verschiedene Formen von Zwang, Unterdrückung und ähnlichem. Diese bilden die Mission der Menschheit zur Erreichung des göttlichen Versprechens für eine positive Zukunft.

Jährlich erinnert der 15. Shaban im islamischen Kalender weltweit alle schiitischen Muslime an die Geburt eines vollkommenen Menschen, dessen Existenz die Grundlage für die Verwirklichung einer traumhaften Gesellschaft bildet. Dies ist ein unabdingbares Versprechen des erhabenen Gottes.

Imam Mahdi (Friede sein mit Ihm) ist nach Ansicht der schiitischen Muslime sowie den Lehren des heiligen Propheten Mohammad (Friede sei mit Ihm) der Anführer, der die endgültige Hoffnung aller Menschen verwirklichen wird. Unter seiner Führung wird die Menschheit eines Tages Sicherheit, Freiheit, Gerechtigkeit, Menschlichkeit, Spiritualität und Glückseligkeit erfahren.

Ich gratuliere zu dieser großartigen Gelegenheit der Menschheit und der gesamten islamischen Welt und der Gemeinschaft der schiitischen Muslime. Ich lade alle und insbesondere die Gemeinschaft der schiitischen Muslime dazu ein, sich an der Bewältigung dieser globalen Gesundheitskrise zu beteiligen, die durch den Corona Virus verursacht wurde. Hierzu widmen wir uns zunächst durch das Gebet und der Hingabe an den allmächtigen Gott. Des Weiteren sind wir dazu verpflichtet auf Basis unserer religiösen Lehren des Mahdavismus die empfohlenen Hygienevorschriften der Gesundheitszentren zu berücksichtigen und alle Kapazitäten zur geistigen und spirituellen Unterstützung in den Diensten der Menschheit einzusetzen, um diese Krise zu überwinden. Diese globalen Bemühungen zur Wiederkehr von Gesundheit und Sicherheit sind die Verpflichtungen einer erwartenden Gesellschaft auf Imam Mahdi (Friede sei mit Ihm). Den großen Gott bitte ich, dass Er uns allen bei der persönlichen und sozialen Bereitschaft hilft, um von der Schönheit der Gesellschaft Imam Mahdis zu profitieren.

Mahmood Khalilzadeh

Vorsitzender der Islamischen Gemeinschaft der schiitischen Gemeinden Deutschlands

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Stellungnahme zum aktuellen terroristischen Anschlag in Bagdad

بِسْمِ اللَّـهِ الرَّحْمَـٰنِ الرَّحِيمِ
الَّذِينَ إِذَا أَصَابَتْهُم مُّصِيبَةٌ قَالُوا إِنَّا لِلَّـهِ وَإِنَّا إِلَيْهِ رَاجِعُونَ

Im Namen Gottes, des Gnädigen, des Barmherzigen
"Wir gehören Gott und zu Ihm kehren wir zurück."
 
Stellungnahme zum aktuellen terroristischen Anschlag in Bagdad
 
Wir trauern um General Qassem Soleimani und Abu Mahdi Al Muhandis sowie den weiteren Opfern, die bei dem völkerrechtswidrigen terroristischen Mordanschlag des US-Militärs am Freitag, den 3.1.2020 in Bagdad ihr Leben verloren haben.
 
Wir erbitten von unserem Schöpfer und Bewahrer für die Familien der Opfer Kraft und Trost zur Überwindung des schmerzlichen Verlustes, wie auch für all die weltweit trauernden Menschen.
 
„Denkt ja nicht, dass diejenigen, die für Allah sterben tot sind. Sie leben vielmehr bei ihrem Herrn und werden von Ihm umsorgt.“ [Sure Al Imran, Vers 169]
 
Nach islamischer Auffassung haben die Opfer des Anschlages eine hohe Stellung bei ihrem Schöpfer erreicht – sie gelten nicht als tot, sondern sie sind Märtyrer und in der Trauer der Abertausenden von Menschen werden sie nochmals erhöht.
 
Sie haben in und mit ihrem Leben dafür Zeugnis abgelegt, zu welchen friedensstiftenden Handlungen gläubige Menschen fähig sein können und mit ihrem gewaltsamen Tod bezeugen sie, wozu fehlgeleitete und menschenverachtende Individuen imstande sind.
 
Beide Märtyrer, General Qassem Soleimani und Abu Mahdi Al Muhandis, gehörten insbesondere in den letzten Jahren zu den stärksten Widersachern und Bekämpfern des terroristischen IS. Sie haben in jahrelangem Einsatz die Ausbreitung und das Einsickern dieser terroristischen Vereinigung in andere Länder verhindert und damit sowohl Sicherheit in der islamischen Welt als auch für uns hier in Deutschland und Europa gebracht.
 
Wer meint das Völkerrecht und die Menschenrechte aufgrund seiner „Machtposition“ willkürlich per Knopfdruck brechen und solche terroristischen Mordanschläge mit Formulierungen wie „gezielte Tötung“ oder „Präventivschlag„ verharmlosen zu können und damit Terrorismus und terroristische Mordanschläge als Mittel zur Friedensstiftung legitimieren zu können, sollte wissen, dass die Weltgemeinschaft wachsamer ist denn je. Alle Verbrechen der letzten Jahre im Namen der Demokratie und im Namen von Menschenrechten und Freiheit werden beobachtet und deren Verursacher werden mit ihren Taten niemals die Freiheit der Menschen vernichten und ihre Täterschaft verheimlichen können, auch wenn manche Politiker geflissentlich Täter und Opfer verbal zu vertauschen suchen.
 
Wir hören nicht auf, um Gottes Barmherzigkeit zu beten; Seine Gerechtigkeit umfasst alle Menschen; Er ist der Allwissende, der Allmächtige und Ihn bitten wir um Frieden, Kraft, Geduld und Besonnenheit in dieser sehr schweren Zeit.

Pressemitteilung: Kopftuchverbot an Schulen – Eine Scheindebatte!

 Kopftuchverbot an Schulen – Eine Scheindebatte! Download als PDF

Im Namen Gottes, des Gnädigen, des Barmherzigen

Die Forderung der Integrationsbeauftragten der Bundesregierung, Annette Widman-Mauz (CDU), ein Kopftuchverbot an Schulen prüfen zu lassen, ist abgesehen von ihrer Verfassungswidrigkeit menschenverachtend, diskriminierend und gegen die Selbstbestimmtheit, Würde und Freiheit der Mädchen und Frauen gerichtet. Zudem missachtet sie das im Grundgesetz festgeschriebene Erziehungsrecht der Eltern, das die religiöse Erziehung miteinschließt.

Mahmood Khalilzadeh, Vorsitzender der Islamischen Gemeinschaft der schiitischen Gemeinden Deutschlands (IGS), benannte diese Entwicklung: „Es ist erstaunlich, dass immer wieder die durch die Religionsfreiheit gedeckten Grundrechte der Muslime unseres Landes für den politischen Profit einzelner sogenannter Volksvertreter herhalten müssen. Man fragt sich, ob die Staatsministerin ihre Aufgabe ernst nimmt, die Bundesregierung bei der Weiterentwicklung der Integrationspolitik und der Förderung des Zusammenlebens aller Menschen im Land zu unterstützen.“

Diese Scheindebatten um das Kindeswohl sowie Verbote dieser Art zielen auf das Verbot des Kopftuches an sich in der Gesellschaft und damit auf die Verbannung einer Form der alltäglich öffentlich gelebter Religiosität ab. Es ist nicht das erste Mal und es wird auch nicht das letzte Mal bleiben, dass solche Debatten auf dem Rücken der Muslime Deutschlands ausgetragen werden. Einzelne Fälle schwerer Diskriminierungen muslimischer Schüler durch Lehrer wegen des Tragens des Kopftuchs und des Fastens im Monat Ramadan wurden uns bereits zugetragen. Diese Debatten von Politikern, die aus Profilierungssucht islamfeindliche Stimmungen aufwiegeln und vereinzelte Lehrer dadurch ermuntern, selbst gesetzeswidrige Maßnahmen gegen muslimische Schüler zu ergreifen, sind absolut inakzeptabel. Es bedarf einer einheitlichen und gemeinsamen Entgegnung seitens der islamischen Verbände, damit wir nicht in einigen Jahren in unserem Land jene menschenunwürdigen Zustände vorfinden, die unsere Geschwister in Österreich heute schon erleiden.

Um in der Gesellschaft gleichberechtigt zusammenleben zu können, sind Gesetze von großer Bedeutung. So ist in diesem Zusammenhang auch auf das religionsgemeinschaftliche Selbstbestimmungsrecht zu verweisen, das basierend auf dem Grundrecht der Religionsfreiheit und dem staatskirchenrechtlichen Prinzip der Trennung von Staat und Kirchen auch darauf abzielt, die Religionsgemeinschaften vor staatlicher Einflussnahme zu schützen.

Die IGS regt daher an, dass im Falle von Ausarbeitungen möglicher Gesetze, welche die muslimische Religionsgemeinschaft betreffen, ähnlich wie in anderen Fällen auch, entsprechende Fachgremien und Ausschüsse nach deren Empfehlungen gefragt werden. Im Sinne der Selbstbestimmung der islamischen Religionsgemeinschaft bedeutet dies, dass hier das Verständnis der islamischen Hauptströmungen, Sunna und Schia, auf Basis der authentischen Quellen des Islams eingeholt werden. Solche Institutionen, wie der Gelehrtenrat der IGS oder aber auch das Islamische Zntrum Hamburg mit seiner 60-jährigen Verbindungen zu den hohen schiitischen Rechtsgelehrten, sind in Deutschland vorhanden[1], aber auch auf europäischer Ebene u. a. durch den Rat der Islamisch-Europäische Union der Schia-Gelehrten und Theologen (IEUS) vertreten[2]. Diese Expertengremien haben die Aufgabe, unter Berücksichtigung der Lebensumstände der Muslime basierend auf den authentischen Quellen religiöse Praktiken zu überprüfen und bei Bedarf anzupassen.

Ein gesetzgebender Prozess ohne die Einbindung relevanter Expertisen läuft Gefahr, aus Unkenntnis grundlegende Menschenrechte zu verletzen und dem Wohle aller Menschen im Land zu schaden.

Islamische Gemeinschaft der schiitischen Gemeinden Deutschlands (IGS)

20. Mai 2019

[1] Link zur Pressemitteilung des IZH: http://izhamburg.de/index.aspx?pid=99&articleid=256338

[2] Link zur Pressemitteilung der IEUS: http://ieus.de/news/Stellungnahme-der-Islamisch-Europaeischen-Union-der-Schia-Gelehrten-und-Theologen-IEUS-zum-moeglichen-Gesetz-hinsichtlich-eines-Kopftuch-Verbots-fuer-Kinder-in-Oesterreich-1

Einen gesegneten Ramadan 2019

Ramadan 2019

Im Namen Gottes, des Gnädigen, des Barmherzigen

Allen Muslimen, ihren Familien und Freunden sowie der gesamten Schöpfung Gottes wünschen wir einen gesegneten Monat.

Für weltweit mehr als 1,8 Mrd. Muslime hat in diesen Tagen der heilige Monat Ramadan begonnen - ein Monat in dem einzig das Bewusstsein um die Barmherzigkeit des Schöpfers und die besondere Achtsamkeit, allein Ihm gegenüber unserer Verantwortung gerecht werden zu wollen zählen und als Gottesdienst angenommen werden.

Es ist ein Monat in dem unsere Gedanken, Taten und Worte und sogar die Ruhezeit durch die göttliche Gnade aufgewertet werden bis hin zur „Nacht der Bestimmung“, zu der der Erhabene sagt: „Woher solltest du wissen, was die Nacht der Bestimmung ist? Die Nacht der Bestimmung ist besser als tausend Monate“ [Al Qadr: 2-3].

Pressemitteilung: Wir trauern um Sri Lanka

sri

Im Namen Gottes, des Gnädigen, des Barmherzigen
 

Die feigen Anschläge in Sri Lanka auf unschuldige und friedlich betende Menschen während der Ostermesse in Kirchen sowie auf weitere Hotels, sind ein Akt des Terrors.

Die Islamische Gemeinschaft der schiitischen Gemeinden Deutschlands (IGS) verurteilt diesen barbarischen Akt aufs Schärfste. „Die Meldung über erneute Angriffe auf Gotteshäuser lässt die Erinnerung an Christchurch wieder aufleben. Dieser Angriff, ist ein Angriff auf die Menschheit. Die schiitischen Muslime in  Deutschland stehen an der Seite der Bevölkerung von Sri Lanka“, so der Vorsitzender der IGS, Sheikh Mahmood Khalilzadeh.

„Wir hoffen, dass die Bevölkerung von Sri Lanka vereint mit den religiösen und politischen Führern des Landes, kein Platz für Hass und Extremismus in der Gesellschaft übrig lässt und die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden“.

Wir trauern gemeinsam mit der Bevölkerung und unseren christlichen Geschwistern um jede einzelne Seele. Unsere Gedanken sind in diesen Augenblicken bei den Opfern, Verletzten und Hinterbliebenen.

Pressemitteilung: Unwahre Vorwürfe der Bildzeitung vom 04.04.2019

Im Namen Gottes, des Gnädigen, des Barmherzigen

IGS zu den aktuellen Vorwürfen im Bericht der Bildzeitung


In dem Bericht der Bildzeitung vom 04.04.2019 von Antje Schippmann über die Förderung von Projekten der IGS werden falsche Aussagen getroffen, die im Rahmen dieser Pressemitteilung berichtigt werden.

Die „Islamische Gemeinschaft der schiitischen Gemeinden Deutschlands“ (im Weiteren „IGS“ abgekürzt) ist der Dachverband der schiitisch-muslimischen Gemeinden in Deutschland und als Religionsgemeinschaft, für die Unterstützung der Glaubensverwirklichung seiner Mitglieder  sowie als Ansprechpartner für die Gesellschaft, Politik und andere Religionsgemeinschaften verantwortlich. Sie ist 2009 als erster islamischer Dachverband deutsch-schiitischer Prägung sowie als eingetragener Verein nach deutschen Recht gegründet worden und stellt die Vielfalt der schiitischen Muslime in Deutschland dar. Sie ist weder durch eine bestimmte Nationalität noch Ethnie besonders geprägt oder von diesen abhängig und beeinflusst. In ihm sind etwa 150 ethnisch, politisch und theologisch heterogene Mitgliedsgemeinden vertreten. Unter anderem fühlen sich deutsche, libanesische, irakische, pakistanische, afghanische, türkische und iranische Gemeinden der IGS zugehörig. Aus dieser Pluralität  gehen eine Vielzahl an unterschiedlichen Meinungen hervor, die nicht die Meinung des Dachverbandes wiederspiegeln müssen. Öffentliche Äußerungen der IGS sind daher nur über die Pressemitteilungen und der Website des Verbandes und nicht den einzelnen Mitgliedsgemeinden zu entnehmen.

Im Bericht wird behauptet, dass das Islamische Zentrum Hamburg (IZH) „das wichtigste […] Mitglied des Verbands“ sei. Diese Aussage ist unwahr und suggeriert zugleich eine Einflussnahme des IZHs auf Entscheidungen des Vorstandes und Ausrichtungen der IGS. Für die IGS sind alle Mitgliedsgemeinden von großer Wichtigkeit und haben, mit je „einer“ Stimme, demokratisch im selben Maße Einfluss auf die Verbandsarbeit. Richtig ist, dass die schiitische Rechtschule des Islams, einen besonderen Stellenwert für die hohen geistlichen Autoritäten, die sogenannten „Quellen der Nachahmung“ (Mardscha) vorsieht. Ihre Aufgabe ist es, unabhängig von Raum und Zeit, auf Basis der Lehren des heiligen Korans und die Lebensart der heiligen Propheten sowie seine Nachkommenschaft, stets einen vernuftbaiserten und ausgeglichenen Islamverständnis vorzustellen. Richtig ist daher, dass das  IZH in Anlehnung an diese Tradition und in direkter Verbundeheit zu den Mardschas, seit ihrer Gründung vor ca. 60 Jahren in Hamburg, für die Etablierung von Pluralität, Dialog, Rechtsstaatlichkeit und gesellschaftlichen Frieden in den schiitischen Gemeinden und Moscheen und darüberhinaus steht.

Zu der Vergabe der Stellen und der Zielsetzung in der IGS wird hier auf die Satzung verwiesen. In dieser werden sowohl Ziele als auch Aufgaben angeführt, zu denen unter anderem auch gehört, dass die IGS „als islamische Religionsgemeinschaft die Gleichstellung und Gleichbehandlung mit den Religionsgemeinschaften, die den Status der Körperschaft des öffentlichen Rechts besitzen“, anstrebt. Keine der in dem Bericht angedeuteten Ziele werden mit der Verbandsarbeit und der Satzung der IGS verfolgt.

Im Artikel wird laut de Vries die mögliche Unterlassung von Fördergeldzahlungen an die IGS als „ein starkes Zeichen gegen religiösen Fundamentalismus und Judenfeindlichkeit in unserem Land“ bewertet. In Anbetracht der laufenden Projektarbeit der IGS zur Extremismusprävention ist diese Aussage nicht nachvollziehbar. Die IGS verurteilt Antisemitismus ebenso wie antimuslimischen Rassismus oder Rassismus jeglicher Art. Dazu äußerte sich Herr Khalilzadeh, Vorsitzende der IGS, in der Pressemitteilung anlässlich der Anschläge in Christchurch. Er sagte auch, dass „Rassismus egal welcher Couleur […] mit allen Mitteln des Rechtstaates bekämpft werden [muss]“. Um dies erfolgreich tun zu können, erfordert es die Mitarbeit mehrerer Instanzen. Weiterhin betonte Khalilzadeh, dass „nur die Religionsgemeinschaften Hand in Hand miteinander, mit der Politik und den Medien“ diese Probleme lösen können.

Basierend auf diesen Tatsachen distanziert sich die IGS von den genannten Vorwürfen in der Berichterstattung der Bild Zeitung.

IGS zu den Terroranschlägen in Neuseeland

IGS zu den Terroranschlägen in Neuseeland

„Die Terroranschläge in Christchurch (Neuseeland) am heutigen Freitag, bei der zwei Moscheen angegriffen, bisher 49 Muslime getötet und weitere mindestens 48 mit Schusswunden verletzt wurden, ist ein unmenschlicher und barabrischer Akt, den wir als Menschenfamilie, unabhängig von der Fragestellung ob Religiös oder nicht, aufs äußerste verurteilen müssen“ so Mahmood Kahlilzadeh, der Vorsitzende der Islamischen Gemeinschaft der schiitischen Gemeinden Deutschlands (IGS).

Kerze

„Wir trauern mit den Angehörigen und Hinterbliebenen der Opfer und sind in diesen schweren Stunden in Gedanken bei ihnen und somit auch bei allen Bürgerinnen und Bürgern Neuseelands, die sich gemeinsam der hässlichen Fratze des Rassismus entgegen setzen müssen“ unterstreicht Khalilzadeh.

Der Ausmaß des Anschlages, wird in Anbetracht das mit einer Helmkamera live gestreamten Videos im Netz mehr als deutlich. „Es verschlägt einem die Sprache, und es ist nicht begreifbar, warum unschuldige friedvolle Menschen auf diese Weise massakriert werden. Worte sind hier nicht mehr in der Lage, dem Entsetzen Ausdruck zu verleiten, und sie reichen auch nicht mehr“ äußert Khalilzadeh.

Weiterhin fügt Khalilzadeh hinzu: „Antimuslimischer Rassismus oder Antisemitismus, Rassismus egal welcher Couleur muss mit allen Mitteln des Rechtstaates bekämpft werden. Der Anschlag heute sollte eine Mahnung für uns sein. Wir müssen „jetzt“ und „gemeinsam“ handeln: Nur die Religionsgemeinschaften Hand in Hand miteinader, mit der Politik und den Medien können dieses realexistierende gesellschaftliche Problem bekämpfen. Mit schönen Worten und Distanzierungen kommen wir hier nicht weiter.“

Abschließend sagte Khalilzadeh: „Die spontanen Beileidsbekundungen und Verurteilungen durch die Bundeskanzlerin, den Bundespräsidenten und den Außenminister unseres Landes sind als erste Reaktionen wichtige Zeichen für das Mitgefühl gegenüber den Opfern und den Hinterbliebenen dieses Anschlages. Dafür bedanken wir uns herzlich und wünschen uns allen, dass weitere praktische Schritte erfolgen, die derartige Terroranschläge weltweit verhindern, egal von wem sie ausgehen und gegen wen diese gerichtet sein mögen.“


Berlin, 15. März 2019

Treffen des Bundespräsidenten Steinmeier mit Vertretern der IGS

Treffen des Bundespräsidenten Steinmeier mit Vertretern der IGS

Berlin – 30.04.2018. Beim Treffen von Vertretern der Islamischen Gemeinschaft der schiitischen Gemeinden Deutschland (IGS) mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier im Schloss Bellevue kam es zum Austausch über die politische und gesellschaftliche Selbstverpflichtung der IGS, die Vorstellung der schiitischen Rechtsschule und ihre Besonderheiten sowie die Besorgnis über eine Zunahme von Extremismus und Rassismus in der Gesellschaft.

Der Vorsitzende der IGS, Mahmood Khalilzadeh, sprach seinen Dank für den herzlichen Empfang und die Möglichkeit des direkten Austausches aus: „Die IGS begrüßt die Dialogreihe des Bundespräsidenten mit Vertretern der verschiedenen Religionen. Wir hoffen, dass dieser Dialog zum besseren gegenseitigen Verständnis und damit zu gemeinsamen Lösungen von gesellschaftlichen Problemen auf Basis von vernunftgemäßen und ethischen Werten führt.“

Zum historischen Kontext der schiitischen Rechtsschule erläuterte er: „Die schiitische Lehre des Islam beruht nach dem Ableben des Propheten auf weiteren 250 Jahren Interpretation des Korans und Anwendung des Islam von der direkten Nachkommenschaft des Propheten − den zwölf Imamen, in unterschiedlichen historischen, politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen. Dies ermöglicht es, den Kern der Religion zu erfassen, um so ein spirituelles und vernunftorientiertes Islamverständnis zu entwickeln, das möglichst frei von nationalen und kulturellen Einflüssen ist. Ein solches Islamverständnis sieht den Dienst an der Schöpfung als höchste Pflicht und lehnt jegliche Form von Extremismus und Fanatismus sowie die Verbreitung von Angst und Schrecken in der Gesellschaft eindeutig ab – ganz egal an wem und wodurch motiviert. Vor allem die Erziehung der jetzigen und kommenden Generationen liegt uns sehr am Herzen. Um den reinen Islam der Vernunft zu stärken, setzen wir uns daher als IGS u. a. auch dafür ein, dass eine vernunftbasierte Theologie in den deutschen Universitäten erforscht und gelehrt wird.“

Auf die Frage des Bundespräsidenten über die Zusammenarbeit mit anderen Islam-Verbänden verwies der schiitische Gelehrte Khalilzadeh auf die guten und langjährigen Kooperativen auf Landes- und Bundesebene mit den islmischen Verbänden. „Wir waren und sind immer für Gespräche und Austausch mit allen Verbänden offen. Auch der Austausch mit anderen religiösen und nicht religiösen Institutionen ist für uns wichtig und notwendig, wenn es um gesamtgesellschaftliche Fragestellungen geht. Als Religionsgemeinschaft der schiitischen Gemeinden und als deutsche Muslime sind wir jederzeit bereit, unsere Möglichkeiten für den gesellschaftlichen Frieden und ihre Entwicklung einzubringen.“

Hodschatoleslam Khalilzadeh stimmte der Einforderung des Bundespräsidenten zu, dass die Religionsgelehrten in den Moschee und Zentren der deutschen Sprache mächtig sein müssten. Man kenne das Problem und arbeite daran. Es gibt bereits eine Vielzahl an deutschsprachigen Gemeinden in der IGS. In anderen Moscheen und Zentren werden Vorträge simultan oder konsekutiv übersetzt.

Auf die Frage, ob schiitische Muslime in Deutschland in den politischen Debatten gesehen werden, antwortete Khalilzadeh: „Aufgrund der hohen Aktivitäten unserer Mitgliedergemeinden sind die schiitischen Muslime auf Kommunal-, Landes- und Bundesebene sichtbar präsent. Damit bemühen wir uns intensiv, unserer gemeinsamen Verantwortung in dieser unserer Gesellschaft gerecht zu werden.“

Kopftuchdebatte: Wehret den Anfängen!

Es ist wieder Zeit, mit lauter Stimme anzumahnen: Wehret den Anfängen!

Mit Besorgnis beobachtet die IGS die Entwicklung um die Kopftuchdebatte und die verheerenden Auswirkungen dieser islamfeindlichen und populistischen Diskussionen, die von profilierungsbedürftigen Politikern und selbst ernannten Islamkennern zu vernehmen sind. Umso deutlicher sind diese Debatten zu verurteilen, wenn sie von regierungsverantwortlichen Politikern im Bereich der Sicherheit und Integration vorangetrieben werden.Kopftuch

Für die über 4,7 Millionen Muslime, also rund 5,7 Prozent der Gesamtbevölkerung, die sich in Deutschland beheimatet fühlen und sich für den Erhalt und die Entwicklung ihrer Gesellschaft einbringen wollen, sind diese lästigen und abwertenden Aussagen zum persönlichen Nutzen einzelner Politiker und politischer Parteien mit eine Ursache für die zunehmende Islamfeindlichkeit in der Gesellschaft. „Es sollte allen klar sein, dass diese Brände, die innerhalb der Gesellschaft entfacht werden, Dimensionen erreichen werden, die integrationspolitisch nicht mehr zu löschen sind“, so der Vorsitzende der IGS Khalilzadeh.

Es ist unfassbar, dass einzelne Politiker in wöchentlich aufkommenden Phantomdiskussionen zur Einschränkung der Grundrechte von Bürgern aufrufen, obwohl die grundgesetzlich zugesicherte Religionsfreiheit auch die Freiheit in den Vorgaben der Religionen bezüglich der Bekleidung impliziert. Religionsfreiheit bedeutet natürlich auch, dass die Kinder nicht in ihrer religiösen Entwicklung behindert oder gehindert werden dürfen, auch nicht seitens des Staates – dies gilt im gleichen Maße für alle Religionen und weltanschaulichen Bekenntnisse.

Umso verwerflicher ist es, wenn diese Diskussion auf dem Rücken von Kindern und Jugendlichen ausgetragen wird, denn durch die aktuelle Diskussion werden muslimische Mädchen stigmatisiert und ein absolut gegensätzliches Signal zur Religionsfreiheit an die Gesellschaft gesendet. Aus islamischer Sicht dürfen die Eltern und auch sonst niemand Zwang hinsichtlich der religiösen Erziehung der Kinder ausüben. Es wird explizit darauf hingewiesen, dass vor der religiösen Reife keine Verpflichtung zum Tragen eines Kopftuches besteht. Gleichzeitig haben die Eltern aber das Recht und die Pflicht, ihre Kinder in der religiösen Erziehung nach bestem Wissen und Gewissen zu begleiten.

Während diese Jugendlichen von Freunden und Klassenkameraden Respekt und Wertschätzung für ihre Selbstbestimmung erfahren, ruinieren die Anstifter dieser Diskussionen das Selbstvertrauen dieser jungen Mädchen. Damit wird ihnen indirekt signalisiert, dass ihre Lebensweise nicht akzeptiert ist und deshalb ihre Entscheidungen als freie Individuen infrage gestellt werden.

In unserem Gastbeitrag vom 30. März in der Berliner Zeitung haben wir in aller Deutlichkeit unsere Besorgnis über die Zunahme von religiös geprägtem Mobbing in der Schule – ob antijüdisch oder islamfeindlich – mitgeteilt und darauf hingewiesen, dass bestimmte Tendenzen innerhalb der Gesellschaft die Ursache für diese aktuellen Entwicklungen sind. Die größten Leidtragenden sind in diesem Fall die Mädchen und Frauen in unserer Gesellschaft. Vermehrt erreichen uns in den letzten Tagen Meldungen von besorgten Eltern, die von Druck auf ihre Kinder seitens des Lehrkörpers berichten, das Kopftuch in der Klasse abzunehmen, sowie von einer Zunahme von Mobbing auf dem Schulhof. Diese Entwicklung ist alarmierend.

Die IGS fordert von der Politik und den gesellschaftlichen Akteuren, entschiedener gegen jegliche Form von Islamfeindlichkeit, Antisemitismus sowie Rechtspopulismus vorzugehen. Ferner rufen wir Mitbürger aller Religionen und weltanschaulichen Bekenntnisse auf, jegliche Form von Diskriminierung – sei es auf das Bekenntnis, die Herkunft oder Ethnie der Menschen bezogen – zu melden.

Es ist wieder Zeit, mit lauter Stimme anzumahnen: Wehret den Anfängen!

Der Vorstand, im April 2018

PM: Anschläge verunsichern die Bevölkerung (14.03.2018)

Anschläge verunsichern die Bevölkerung
IGS fordert rasche Aufklärung

14.03.2018, Berlin – igs Pressemitteilung 14.03.2018Die Polizei ermittelt wegen mehrerer Anschläge auf muslimische und türkische Einrichtungen vom vergangenen Wochenende. Ungeachtet der Fragen und Spekulationen über die Motivation und Zusammenhänge dieser Anschläge bleibt als Sachverhalt, dass allen Taten eine mutwillige Zerstörungsabsicht zugrunde liegt. „Diese Gewaltanwendung, gerichtet gegen Moscheen, öffentliche Einrichtungen und private Geschäftsräume, selbst auf die Gefahr hin, dabei sogar Menschenleben zu gefährden – denn über einigen der Häuser schliefen die Bewohner – sind absolut nicht hinnehmbar und durch nichts zu rechtfertigen!“, sagte Mohammad Ale Hosseini, Sprecher und Vorstandsmitglied der IGS. „Gewaltanwendung und die Verbreitung von Angst und Schrecken in der Gesellschaft dürfen nicht toleriert werden, egal von wem und wodurch motivert. Die Menschen dürfen nicht durch eine gewaltbereite Minderheit in Verunsicherung und Angst versetzt werden! Für den Fortbestand des Zusammenlebens von Muslimen und Nichtmuslimen ist daher die rasche und lückenlose, länderübergreifende Aufklärung unabdingbar, damit weder Verunsicherung, Misstrauen noch Argwohn in der Bevölkerung entstehen. Auch ist der Appell an Vernunft und Verstand gefordert: Gewaltanwendung ist weder religiös noch nach allgemein ethischen Grundsätzen zu legitimieren. Sie kann Kritikern ein Argument gegen unsere multikulturelle Gesellschaft in die Hände spielen und die innere Sicherheit destabilisieren. Wir verurteilen diese Taten aufs Schärfste. Es gilt für alle, eine lückenlose Aufklärung zu fordern, sachlich zu bleiben und sich nicht an der Verbreitung vorschneller und falscher Urteile zu beteiligen. Zugleich wird im Hinblick auf die Ereignisse der vergangenen Tage eine erhöhte Überwachung und Gewährleistung der Sicherheit von muslimischen Einrichtungen erwartet.“

Die IGS - ein Partner für offene Dialogkultur und aktive und verantwortungsbewusste Teilhabe

PRESSEMITTEILUNG - Berlin, 23.02.2018

Die Islamische Gemeinschaft der schiitischen Gemeinden (IGS) e.V. versteht sich als Dachverband der schiitischen Muslime in Deutschland, die das Potenzial der deutschen Muslime für einen friedlicheren, gerechteren und ethischen Umgang in der Gesellschaft fördern und fordern will. Durch die Koordinierung der schiitischen Gemeinden und Zentren und die Professionalisierung der Gemeindearbeit sowie die Vorstellung und Lehre eines moderaten und vernunftorientierten Islam sollen die religiöse Identität und Interessen der muslimischen Religionsgemeinschaften gestärkt werden. Dabei sollen die Muslime zur noch intensiveren gesellschaftlichen und politischen Teilhabe in einer Demokratie zum Wohle der Gesamtgesellschaft angeregt werden.


Dazu ist es unabdingbar, dass gesellschaftliche Herausforderungen im Dialog und in enger Zusammenarbeit unter Einbeziehung aller gesellschaftlichen Akteure, also auch der deutschen Muslime bzw. in Deutschland beheimateten Muslime, angegangen und bewältigt werden. Maßgebend sind hierbei die eindeutig mit unserem Verständnis des Islam übereinstimmenden Grundwerte und Grundrechte wie Demokratie, Rechtsstaatlichkeit, Gleichberechtigung von Mann und Frau, Religions- und Meinungsfreiheit u. v. m. Das Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland bildet den Rahmen und die Grundlage unserer Aktivitäten ­- als beim Amtsgericht eingetragener Verein ist dies eindeutig in unserer Satzung verankert.


Die Bekämpfung des Extremismus ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Weltweit sind wir Zeuge von Krisen und Konflikten. Kaum kommt die Hoffnung auf Frieden in einer Region auf, wird die Flamme des Extremismus an einem anderen Ort entfacht. Als deutsche Muslime sehen wir es als unsere Pflicht, alles in unserer Macht Stehende für den gesamtgesellschaftlichen Frieden zu unternehmen. Die IGS ist aktiver und zuverlässiger Partner und Gestalter in der Zusammenarbeit mit anderen muslimischen oder nicht muslimischen Religionsgemeinschaften. Wir kooperieren dabei auch mit unterschiedlichen staatlichen und religiösen Institutionen, wie z. B. im interreligiösen Dialog, in der Deutschen Islamkonferenz, im Wohlfahrtswesen, in der Gefängnisseelsorge und in der kulturellen Zusammenarbeit mit anderen ehrenamtlich wirkenden Menschen.

Angesichts der Erkenntnisse über die besorgniserregenden Zahlen von jungen Menschen, die zum religiösen oder politischen Extremismus neigen, sieht sich auch die IGS zum Handeln aufgerufen. Als Mitglied im Präventionsnetzwerk gegen religiös begründeten Extremismus hat sie das Projekt „Extrem engagiert! Kompetenzprogramm junger Muslime“ ins Leben gerufen. Ziel des Netzwerkes ist es, gemeinsam neue Präventionsstrategien zu entwickeln, um durch jugendgerechte Angebote von Jugendlichen für Jugendliche, Argumentationstrainings und Beratungsangebote für Betroffene mithilfe von kultur- und religionssensiblen Beratern Extremismus und gesellschaftlicher Polarisierung effektiv entgegenzuwirken.

Die IGS wird ihren Weg der gesamtgesellschaftlichen Verantwortungsübernahme weiterführen. Die entstandenen Probleme in unserer pluralistischen Gesellschaft sind gemeinsame Probleme, ihre Lösung unser gemeinsames Ziel. Dazu ist eine Kultur der Kommunikation nötig, die von Offenheit, Respekt und Sachlichkeit geprägt ist. Eine solche Form der Kommunikation wünschen wir auch für den öffentlichen Diskurs über und mit den deutschen Schiiten im Allgemeinen und der IGS im Besonderen.

Jerusalem, die ewige Hauptstadt Palästinas

IGS-Pressemitteilung vom 11. Dezember 2017

Jerusalem: die ewige Hauptstadt Palästinas

Die Entscheidung, Jerusalem, die ewige Hauptstadt Palästinas, ungeachtet der Proteste und Konventionen der Weltgemeinschaft, als Hauptstadt eines anderen Staates anzuerkennen, wirft die Frage auf, warum ein Land die Hauptstadt eines anderen Landes bestimmen und verändern darf.

Erneut sind wir Zeuge dessen, wie die Aussage und Entscheidung von unbesonnenen Politikern eine ohnehin angeheizte, unruhige und belastete Situation auf der Welt zum Überlauf bringt.

Dieser Umstand hat in den letzten Tagen in Jerusalem das Leben von zwei Menschen gekostet und über 700 Verletzte und Verwundete hinterlassen. Von den verheerenden Folgen dieser Bekanntmachung sind unschuldige Menschen, egal welcher religiösen oder nicht religiösen Weltanschauung sie angehören, betroffen.

Die Ungerechtigkeiten in Palästina haben schon längst eine Dimension angenommen, die nicht mehr verschwiegen werden kann. Die überwältigenden, weltweiten Proteste gegen diese Entscheidung sind ein klares Zeichen dafür, dass unabhängig von Religion und Ethnie dieses unmenschliche Vorgehen im Umgang mit den Rechten und der Würde der palästinensischen Bevölkerung nicht mehr hingenommen wird.

Die Islamischen Gemeinschaft der schiitischen Gemeinden Deutschlands fordert die politischen und gesellschaftlichen Akteure in Deutschland auf, eine realistische und faktenbasierte Bewertung der Situation im Nahen Osten auf Basis und unter Einhaltung internationaler Konventionen vorzunehmen und hierfür verstärkt auch den Dialog mit den deutschen Muslimen und ihren Organisationen und Vertretern zu suchen.

Islamische Gemeinschaft der schiitischen Gemeinden Deutschlands e.V.

IGS weist unwahre Bezichtigung der Terrorunterstützung zurück

Im Namen Gottes, des Erbarmers, des Barmherzigen

IGS weist unwahre Bezichtigung der Terroruntersttzung zurckEnde Juli wird die IGS einen Workshop zum Thema "Islamverständnis zwischen Rationalität und Radikalität - Historisch-theologische Hintergründe und soziale Herausforderungen" veranstalten. In diesem Workshop wird der Islam der Vernunft diskutiert und dabei extreme Formen, wie der Neo-Salafismus durch islamische Quellen widerlegt. Die BILD-Zeitung behauptet in ihrem Artikel "Bundesregierung fördert iranische Terror-Helfer" vom 11.7.2017, dass die IGS personell eng mit der iranischen Führung vernetzt sei und beschuldigt sie der Terrorunterstützung.

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Pressemitteilung der IGS zur „Ehe für alle“

Im Namen Gottes, des Erbarmers, des Barmherzigen

Pressemitteilung IGS missbilligt "Ehe für alle"06.07.2017, Berlin – Der Vorstand der Islamischen Gemeinschaft der schiitischen Gemeinden Deutschlands (IGS), sieht die jüngsten Entwicklungen rund um das Thema der Gründung der sogenannten „Ibn-Rushd-Goethe-Moschee“ in Berlin sowie die am vergangenen Freitag durch den Bundestag beschlossene „Ehe für alle“ als einen äußerst befremdlichen und besorgniserregenden Trend, der Indizien auf eine geplante und organisierte gesellschaftliche Verirrung sowie die Verwässerung jeglicher Moral, Ethik und Religiosität aufweise.

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IGS plädiert für eine unabhängige, selbstkritische und selbstbewusste Presse

Im Namen Gottes, des Erbarmers, des Barmherzigen

IGS pldiert fr eine unabhngige selbstkritische und selbstbewusste PresseDas Bundesinnenministerium plant einen Workshop über die Wahrnehmung der Muslime in den deutschen Medien. Das Angebot richtet sich an Chefredakteure regionaler und überregionaler Zeitungen. Der deutsche Journalistenverband (DJV) legt seinen Mitgliedern nahe, das Angebot nicht wahrzunehmen. Gerade angesichts einer tendenziell negativen, undifferenzierten und in weiten Teilen unsachlichen Berichterstattung über den Islam und die Muslime können wir diese Empfehlung nicht teilen.

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Ein Beitrag zum Leitbild Deutschlands im 21. Jahrhundert am Beispiel der Handschlagdebatte - Plädoyer für eine pluralistische Gesellschaft-

Im Namen Gottes, des Erbarmers, des Barmherzigen

(Presseerklärung vom 29.06.2016)

Muslimen unterschiedlicher Konfessionen wird immer wieder unterstellt, die Gleichberechtigung der Geschlechter abzulehnen, insbesondere die Unterdrückung der Frau zu befürworten. Wir als schiitische Muslime wehren uns stellvertretend für die Muslime insgesamt gegen diese Vorwürfe, weil sie mit dem Wesen und der Lehre des Islams unvereinbar sind. Vorurteile gegenüber Muslimen hinsichtlich der Geschlechtergerechtigkeit sind dennoch weit verbreitet.

 

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Positionspapier der IGS zur Rolle der Religionsgemeinschaften in der Flüchtlingshilfe

Im Namen Gottes, des Erbarmers, des Barmherzigen

„Und diejenigen, die Überfluss und beachtliches Vermögen besitzen, sollen nicht schwören, sie würden den Verwandten, den Bedürftigen und denen, die auf dem Weg Gottes ausgewandert sind, nichts zukommen lassen." (Heiliger Qur'an 24:22)

Die Flüchtlingskrise gilt als größte Herausforderung unserer Gesellschaft in der jüngeren Geschichte. Hunderttausende Menschen, die zu einem Großteil aus den Kriegsgebieten des Nahen und Mittleren Ostens, so wie dem afrikanischen Kontinent fliehen, suchen Zuflucht bei uns. In ihrer Heimat und während ihrer Flucht erlitten sie Widrigkeiten, die hierzulande nur aus den Erzählungen der ältesten Generation bekannt sind.

Über die Themenfelder Erstversorgung, psychologische Hilfe, Sprachkurse, Wohnraumschaffung und Integration disputieren viele gesellschaftliche Akteur/-innen, mit verschiedensten Blickwinkeln und Standpunkten. Eine Schlüsselposition nehmen dabei die Religionsgemeinschaften ein.

 

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Terroristischer Anschlag auf eine schiitische Moschee in Saudi-Arabien

Im Namen Gottes, des Allerbarmers, des Barmherzigen!
Die islamische Gemeinschaft der schiitischen Gemeinden in Deutschland (IGS) verurteilt den terroristischen Anschlag auf eine schiitische Moschee in Saudi-Arabien, bei dem mindestens 22 Menschen getötet wurden, auf das Schärfste. Dieser Anschlag ist Teil einer Anschlagsserie, die seit Jahren Schiiten in Pakistan, Afghanistan, Bahrain, Jemen, Irak trifft und nun auch Saudi-Arabien erreicht hat.

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IGS-Positionspapier zum Thema „Religiöse Bildung und Religionsunterricht“

Religise Bildung und Religionsunterricht
 
 

Im Namen Gottes, des Erbarmers, des Barmherzigen

Die Hauptziele:

Im Hinblick auf die heranwachsenden Generationen sind die religiöse Bildung und der islamische Religionsunterricht als ein Bestandteil unserer Gesellschaft unumgänglich. Sie fördern nicht die nur positive Fremdwahrnehmung, sondern etablieren die religiöse und kulturelle Vielfalt in Deutschland an den Orten, an denen Kinder und Jugendliche auf das Leben vorbereitet werden- in Schulen und Kindertagesstätten.

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IGS-Iftarempfang 2015 mit Dr. Norbert Lammert‏

Iftarempfang Lammert
 
Der Iftar-Empfang der Islamischen Gemeinschaft der schiitischen Gemeinden Deutschlands mit Bundestagspräsident Dr. Norbert Lammert
 
Auch in diesem Jahr gab die Islamische Gemeinschaft der schiitischen Gemeinden Deutschlands (IGS) in Berlin ihren Iftar-Empfang anlässlich des Fastenmonats Ramadan. Viele Größen aus Gesellschaft, Politik und Wissenschaft brachen mit den Muslimen ihr Fasten. 
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IGS-Iftarempfang 2015 Rede Shaikh Khalilzadeh

Iftarempfang Khalilzadeh
 
 

Im Namen Gottes, des Erbarmers, des Barmherzigen

Ich begrüße ganz herzlichst den heutigen Ehrengast den Bundestagspräsidenten, Dr. Norbert Lammert, und ebenso den Botschafter der Republik Irak, Seine Exzellenz Dr. Hussain Alkhateeb, den Botschafter Tunesiens Seine Exzellenz Herr Nejib Mnif, den Botschafter Türkeis Seine Exzellenz Huseyin Avni Karslioglu

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AKTIONSTAG: Opferfest mit Flüchtlingen

Im Namen Gottes, des Erbarmers, des Barmherzigen

als der Prophet Muhammad (sas) und seine geringen Anhänger vor der Verfolgung, Folter und Demütigung der damaligen Mekkaner geflohen sind, konnten sie bei einem gnädigen christlichen König in Abessinien und bei den Muslimen in Medina Asyl finden. Die Muslime in Medina nahmen sie herzlichst auf und beschützten sie wie ihre eigene Familie. Der Quran sagt über sie:

Und diejenigen, die vor ihnen in der Wohnstätte und im Glauben zu Hause waren, lieben die, die zu ihnen ausgewandert sind; sie empfinden in ihrem Inneren kein Bedürfnis für das, was diesen zugekommen ist, und sie bevorzugen sie vor sich selbst, auch wenn sie selbst Not leiden. Und diejenigen, die vor ihrer eigenen Habsucht bewahrt bleiben, sind die, denen es wohl ergeht. (Hl. Quran, Sure 59 Vers 9)

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