Terroristischer Anschlag auf eine schiitische Moschee in Saudi-Arabien

Im Namen Gottes, des Allerbarmers, des Barmherzigen!
Die islamische Gemeinschaft der schiitischen Gemeinden in Deutschland (IGS) verurteilt den terroristischen Anschlag auf eine schiitische Moschee in Saudi-Arabien, bei dem mindestens 22 Menschen getötet wurden, auf das Schärfste. Dieser Anschlag ist Teil einer Anschlagsserie, die seit Jahren Schiiten in Pakistan, Afghanistan, Bahrain, Jemen, Irak trifft und nun auch Saudi-Arabien erreicht hat.


Wir fordern die Bundesregierung, die politischen Parteien, die islamischen Verbände und die Organisationen der Zivilgesellschaft dazu auf, diese feigen und zugleich brutalen Attentate zu verurteilen und sich für ein Ende dieser Terrorserie des sogenannten Islamischen Staates (IS) und anderer Terrororganisationen einzusetzen. Der IS hat mächtige Sympathisanten, die ihre Ideologie speisen und weitreichende Wirkungen im Internet und Fernsehen weltweit haben.


Die Expansion dieses Terrors ist ein eindeutiges Signal dafür, dass ernste und tatkräftige Bemühungen notwendig sind. Besonders fordern wir Saudi-Arabien und ihre Verbündeten in der Region dazu auf, die Minderheiten in ihren Ländern zu schützen, die Verbreitung dieser takfiritischen Lehre (Lehrung von der Ablehung des Anderen)  zu unterlassen, keine Terrorgruppen mehr zu unterstützen und ihre Aggressionen zu beenden. Den Höhepunkt der saudischen Aggression können wir derzeit in Jemen erleben, wo seit Monaten eine Allianz aus despotischen und totalitären Staaten unter der Führung von Saudi Arabien das jemenitische Volk bombardiert und gezielt die Infrastruktur des Landes zerstört, während die Staatengemeinschaft tatenlos zusieht. Zudem ist die Terrororganisation Al-Qaida im Jemen ihre Verbündeten im Kampf gegen das jemenitische Volk, besonders der dort lebenden Schiiten.
Während Saudi Arabien im Ausland fanatische Terroristen mit Waffen gegen friedliebende Menschen unterstützt, geht man im Inland mit härtesten Mitteln gegen alle Formen von Demokratiebestrebungen vor. Prominente Stimmen der Protestbewegung, wie Ayatollah Nimr Bāqir an-Nimr, wurden inhaftiert und zu Tode verurteilt, einzig aus dem Grund,  dass er die Ungerechtigkeit und Repression des saudischen Regimes angeprangert hat.


Einige Tage zuvor, am 13. Mai. 2015, haben salafistische Extremisten in Pakistan in der Hafenstadt Karachi 40 Schiiten in einem Bus gezielt getötet. Der Nahe Osten und mit ihm die gesamte Welt leben in großer Gefahr. Der IS hat durch Vertreibung und Mord Hunderttausenden Menschen nicht nur die sichere Gegenwart genommen, sondern auch durch Zerstörung von Museen und historischen Städten, die ein Teil des UNESCO-Weltkulturerbes darstellen, das Andenken an die Historie. Dass Ihnen –unabhängig Ihrer religiösen und kulturellen Zugehörigkeit- eine menschenwürdige Zukunft bevorsteht, ist die Verantwortung aller Freien dieser Welt.