Besuch des IGS-Vorstandes beim Vertreter der hohen schiitischen Lehrautoritäten und Vorsitzenden des Gelehrtenrates

Besuch des IGS-Vorstandes beim Vertreter der hohen schiitischen Lehrautoritäten und Vorsitzenden des Gelehrtenrates

14.11.2021 – Anlässlich des Geburtstages von Imam Hassan Al-Askari (a.) besuchte der Vorstand des Dachverbandes der schiitischen Gemeinden, die Islamische Gemeinschaft der schiitischen Gemeinden Deutschlands e.V. (IGS), am vergangenen Sonntag die Vertretung der hohen schiitischen Lehrautoritäten Hudschat-ul-Islam Prof. Mofatteh sowie weitere Mitglieder des Gelehrtenrates im Islamischen Zentrum Hamburg. 

In seiner Rede an den neuen Vorstand betonte Prof. Mofatteh: „Gesegnet durch den Willen des Schöpfers, verfolgen Sie ein heiliges Ziel. Sie bringen sich mit allen Ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln für dieses Ziel ein, opfern Ihre Kraft und Zeit. Dieses heilige Ziel und die großen Anstrengungen auf dem Wege Allahs werden, so Gott will, mit Basirat (Einsicht in Wahrheit und Falschheit) und Tadbir (Beschreitung des geeigneten Lösungsweges) große Früchte tragen und ein wertvoller Vorrat für Ihr Jenseits sein.“

Der Vorsitzende der IGS, Seyed Mohammad Ale Hosseini, bedankte sich bei seiner Exzellenz als Vertreter der hohen schiitischen Lehrautoritäten für seine Unterstützung und sein Vertrauen: „Wir sehen uns in der Tradition von Imam Ali (Friede sei mit ihm). Dies bedeutet für uns, dass wir danach streben, hier in Deutschland ein Segen für unsere Gemeinschaft, unsere Mitmenschen und unsere Gesellschaft zu sein. Wir sind uns bewusst, dass der Erfolg dieser Entwicklung in der Zeit der Abwesenheit des erwarteten Erlösers von unserer Verbindung mit den ehrenwerten Maradscha (hohe schiitischen Lehrautoritäten als Vorbilder der Nachahmung) abhängt. Sie sind unser Bindeglied und Wegweiser zu einem Islam der Vernunft, Gerechtigkeit und Spiritualität. Umso dankbarer sind wir, dass wir einen engen und konstruktiven Austausch mit der Vertretung dieser großen Maradscha in Deutschland haben dürfen und seine Unterstützung bei unserer Arbeit erfahren.“ 

Ale Hosseini fügte hinzu: „Die Bedeutung des Islamischen Zentrums Hamburg (IZH) für das Leben der Muslime in Deutschland, für Sunniten und Schiiten gleichermaßen, ist nicht zu verkennen. Als Gründungsmitglied des Zentralrats der Muslime (ZMD), der Schura Hamburg und der IGS spielt das IZH als spirituelle Heimat der Muslime in Deutschland und Europa eine tragende Rolle.
Im Rahmen der veränderten gesellschaftlichen und politischen Entwicklungen weltweit haben sich auch die Lebensumstände der Muslime in Deutschland und Europa verändert. Es bedarf einer Neubewertung der Situation sowie neuer Ideen und Ansätze, die eine Teilhabe der deutschen Muslime, vor allem der muslimischen Jugend, fördern und fordern. Wir brauchen hierfür neue Austausch- und Dialogplattformen, an denen auch die Anwesenheit und Beteiligung der Vertretung der islamischen Lehrautoritäten von großer Bedeutung ist. Aber auch die Fragen nach Wegen und Lösungen für eine bessere Vernetzung und Stärkung der muslimischen Gemeinden, Fragen der Finanzierung von Bildungseinrichtungen und Projektförderungen sowie die Professionalisierung von Gemeinden und Dachverbände müssen diskutiert und neu gedacht werden. Bereits jetzt gibt es ein großes Potenzial, das leider aufgrund der mangelnden Vernetzung nicht genutzt wird. Hierfür ist die Einheit und die Annäherungen der muslimischen Dachverbände in Deutschland notwendig. Unser Maßstab für die Zusammenarbeit und den Zusammenhalt als deutsche Muslime ist das Wort Gottes und der Rahmen hierfür das Grundgesetz. Weder die Ethnien noch die Rechtsschulen und vor allem nicht die Einschätzungen von Muslime ablehnenden Sicherheitsorganen dürfen hierbei eine Rolle spielen. Diese und weitere Themen möchten wir in regelmäßigen Gesprächsrunden, auch mit externen Gästen, diskutieren und evaluieren – so Gott will.“

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