Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus

Im Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus, den ermordeten Jüdinnen und Juden, bete ich für Ihre Seelen und denke an in ihren zerreißenden Schmerz und das Leid, dem sie ausgesetzt waren. Unschuldige Kinder, Frauen und Männer denen das Recht auf Leben, Wirken und das Zusammensein als Menschen, Bürger, Familien und Gemeinschaft verwehrt wurde – nur weil sie aus Sicht der Machthaber anders waren und nicht gleichwertig.

Wie kann ein Menschen die Bilder des Grauens, des Abartigen und des Unmenschlichen im Todesstaub der Konzentrationslager sehen und sich nicht die Frage stellen, was getan werden muss, damit sich so etwas nie wiederholt? Nicht hier bei uns in Deutschland, aber auch nicht anderswo. Und umso wichtiger wird dabei die Frage, wie es überhaupt soweit kommen konnte? Welche menschlichen und gesellschaftlichen Mechanismen versagt haben müssen, dass dieser Schandfleck die Menschheitsgeschichte befleckt hat. Wir müssen uns Erinnern um aus der Geschichte zu lernen.

In unserem Land darf es nie wieder Platz für Hass geben – kein Platz für gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit in all seinen Facetten. Wir dürfen einander nicht ausgrenzen, nicht mit dem Finger auf den anderen zeigen und nicht vorverurteilen, sondern einander als Menschheitsfamilie annehmen, weil wir alle irgendwie doch anders sind und doch Geschöpfe des Einen.

In diesen Stunden bete ich für Frieden und Gerechtigkeit für alle Verfolgten, Entrechteten und unterdrückten Kinder Gottes, für die wir aus den Lehren des Holocaust lernen und gemeinsam noch etwas tun können, bevor uns wieder nur Bedauern und ein ewiges Schuldgefühl bleibt. 

Wir müssen uns Erinnern. Einander ermahnen. Aus Fehlern lernen.

Mohammad Ale Hosseini

Vorsitzender der IGS